Copernicus Bodensegment

Im Copernicus-Konzept übertrug die Europäische Kommission der ESA (sowie auch in großen Teilen der Organisation EUMETSAT) die Aufgabe des Betriebs der Satelliten und des Bodensegments. Für Letzteres griff die ESA auf die Erfahrungen und die Infrastruktur der Einrichtungen zurück, die auch schon bei den vorherigen ESA-Satelliten Betriebsfunktionen übernommen hatten; so auch auf das DFD. Nach einer europaweiten Ausschreibung bekam das DFD den Zuschlag, als Prozessierungs- und Archivierungszentrum für alle Daten von Sentinel-1 und des OLCI (Ocean and Land Colour Instrument) von Sentinel-3 zu fungieren. Das Konzept der ESA sah dabei aus Sicherheitsgründen eine Spiegelung der Funktionen vor. So betrieb Airbus bis Ende Januar 2020 (bis zum BREXIT) ein weiteres Sentinel-1-PAC in Newport in Großbritannien.

Der zeitliche Abstand vom Ende der Lebensdauer des älteren Satelliten ENVISAT bis zum Start der Sentinel-4/5-Satelliten erzeugte eine Datenlücke, insbesondere beim Monitoring von Spurengasen in der Atmosphäre. Um diese möglichst klein zu halten, startete die ESA 2017, als Vorläufer zur Sentinel-5-Mission, Sentinel-5P. In Fortführung ähnlicher Funktionen bei ENVISAT wurde das DFD auch für Sentinel-5P mit der PAC-Funktion beauftragt. Zusätzlich verantwortet das DFD den Empfang der Sentinel-5P-Daten an seiner Station in Inuvik in Kanada und in Kooperation mit der Firma KSAT in Spitzbergen in Norwegen.

Schon als das Copernicus-Nutzlastbodensegment Mitte der 2000er-Jahre konzipiert wurde, spielte der Transfer der Daten über hochratige Netzwerke eine bedeutende Rolle. Die Firma T-Systems aus Deutschland wurde mit der Auslegung und dem Betrieb eines schnellen und zuverlässigen Internet-Rückgrats beauftragt, das alle Copernicus-Einrichtungen miteinander verbindet. So ist das PAC des DFD in Oberpfaffenhofen über zwei redundante Leitungen von zehn Gigabit pro Sekunde mit den Empfangsstationen und den anderen operativen Einrichtungen verbunden.

Neben dem Empfang der Sentinel-Satelliten durch X-Band Bodenstationen, tragen die Sentinel-1 und Sentinel-2 Serien ein "Laser Communication Terminal" (LCT). Über diesen optischen Link können zwei derzeit im geostationären Orbit befindliche "European Data Relay Satelliten" (EDRS-A und EDRS-C) kontaktiert werden. Von dort gehen die Daten im Ka-Band per Mikrowellen-Link an die Hauptbodenstation des EDRS-Systems beim DLR in Weilheim (nähe Oberpfaffenhofen). Am DLR ist das GSOC in Betriebsfunktionen des EDRS involviert.

ESA Sentinel Space Segment