2020 - fortlaufend

HydroSHEDS-X

HydroSHEDS-X wird in einer internationalen Zusammenarbeit mit der McGill Universität in Montreal, der Firma Confluvio Consulting und dem World Wildlife Fund (WWF) durchgeführt. Der Name steht auch für eine neue Version der HydroSHEDS Datenbank. Diese stellt digitale hydrographische Informationen zur Verfügung, die in geographischen Informationssystemen (GIS) und hydrologischen Modellierungen in verschiedenen Skalen von lokal zu global zum Einsatz kommen. Die verschiedenen Informationsebenen und Datensätze bilden eine Basis für Anwendungen in einer Vielzahl von Disziplinen wie z.B. Studien zur Umweltbelastung, dem Naturschutz, Sozio-Ökonomie, Gesundheit und Nachhaltigkeit.

Die erste Version von HydroSHEDS wurde 2008 durch das Conservation Science Programm des WWF, der McGill Universität in Montreal und anderer Partner eingeführt. Datengrundlage war dabei das Höhenmodell der Shuttle Radar Topography Mission (SRTM), das mit Produkten geringerer Qualität in den Regionen nördlich von 60° ergänzt wurde und in einer Pixelauflösung von 1x1 Bogensekunden (~30m) bereitgestellt wird.

Die neue Version HydroSHEDS-X wird zurzeit aus Daten der TanDEM-X Mission (TerraSAR-X add-on for Digital Elevation Measurement) abgeleitet. TanDEM-X bietet ein homogenes und globales Höhenmodell in einer Auflösung von 0.4 Bogensekunden (~12 m). Das DEM wird zunächst in der Originalauflösung vorprozessiert und dann auf 1x1 Bogensekunden reduziert. In einem zweiten Schritt werden dann verbesserte hydrologische Optimierungsprozeduren angewandt um das Abflussnetz in dem gleichen Format des etablierten HydroSHEDS Produkts abzuleiten, nun jedoch in einer verbesserten, homogenen und globalen Abdeckung (einschließlich der arktischen Regionen).

Das hydrologisch vorkonditionierte Höhenmodell in 1 Bogensekunde wird aus dem 12 m DEM abgeleitet unter Berücksichtigung der folgenden Schritte:

  • Füllen von ungültigen Bereichen und Datenlücken,
  • Glätten von verrauschten Bereichen,
  • Bereitstellung einer Maske von offenen Wasserbereichen,
  • Reduktion von Höhenverfälschungen, die durch hohe Vegetation und bebaute Bereiche entstehen,
  • Ableitung einer Küstenlinie und
  • das Ersetzen von gefrorenen und offenen Meeresflächen im Küstenbereich mit Geoidhöhen.

Laufzeit: 2020 – fortlaufend

Das Foto des Feuchtgebiets Mer Bleu in Ontario, Kanada wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Achim Roth, DLR-DFD

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