18. Oktober 2016

Fernerkundung der Vergangenheit

Am 13. Oktober 2016 informierten sich Archäologen des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) und andere mit archäologischen Ausgrabungen befasste Wissenschaftler über die Arbeiten des EOC und die Möglichkeiten der Fernerkundung. Es ist bereits der zweite Workshop dieser Art in Oberpfaffenhofen. Anhand sechs konkreter Projekte des DAI wurde diskutiert, wie neue Daten und Fernerkundungsmethoden dazu beitragen können, archäologische Strukturen besser zu finden und zu erfassen: von der Landschaftsarchäologie in Mittelitalien, über historische Terrassenlandschaften im Kaukasus bis zu Ausgrabungen im mittleren Niltal. Besondere Aufmerksamkeit hatte dabei die Kartierung der Zerstörungen der antiken Stadt Palmyra in Syrien. Kollegen des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation des DLR (ZKI) halfen dem DAI bereits in der Vergangenheit, die jüngsten Schäden mittels hochaufgelöster optischer Satellitendaten zu erfassen.
 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des EOC stellten in fünf Fachvorträgen neue Technologien und Daten vor. Einige der vorgestellten Arbeiten bezogen sich dabei auf das aktuelle Projekt ATHENA, das im Rahmen des EU-Rahmenprogramms Horizon 2020 finanziert wird. Das Projekt hat zum Ziel, ein „Center of Excellence“ für die Fernerkundung von Kulturerbe zu schaffen und neue Erdbeobachtungsmethoden zu entwickeln.

Großes Interesse – insbesondere für die landschaftsarchäologischen Projekte – hatten die Archäologen des DAI an den digitalen Höhenmodellen der TanDEM-X-Mission und an hyperspektralen Aufnahmen der Untersuchungsgebiete, die künftig mit den am EOC eingesetzten Multikoptern mit Hyperspektralsensoren hochgenau kartiert werden können.

Teilnehmer des Workshops

Kontakt

Prof. Dr. Hannes Taubenböck

Abteilungsleitung
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD)
Georisiken und zivile Sicherheit
Oberpfaffenhofen, 82234 Weßling
Tel: +49 8153 28-2480