Bundesinnenminister informiert sich über ZKI
Bei einem Besuch am gemeinsamen Stand des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG) auf der IT-Messe CeBIT informierte sich Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière am Dienstag über deren Arbeit. Beide Institutionen unterstützen zurzeit Bundeseinrichtungen unter anderem bei der Bewältigung der Flüchtlingslage. Das ZKI präsentiert dabei vor Ort den ZKI-Service für Bundesbehörden (ZKI-DE) und zeigt, wie Erdbeobachtungsdaten Regierungsbehörden und Rettungskräften in Notsituationen helfen können.
Dr. Dennis Göge, Programmkoordinator Sicherheitsforschung, und Prof. Dr. Günter Strunz, Abteilungsleiter Georisiken und Zivile Sicherheit, vom DLR zeigten dem Bundesminister, wie die Mitarbeiter des ZKI Satellitenbilder analysieren und welche Endprodukte dabei entstehen. Satellitenbildanalysen sind für Bundesbehörden und Rettungskräfte bei einem Einsatz – egal ob humanitäre Fragestellung, zivile Sicherheit oder bei einer Naturkatastrophe im nationalen und internationalen Bereich – ein wichtiges Hilfsmittel zur Lagebestimmung, Orientierung und Einsatzleitung. Im Rahmen der Flüchtlingshilfe kartierte das ZKI zum Beispiel das Flüchtlingslager Al Zaatari in Jordanien und unterstütze dabei die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) sowie die Flüchtlingshilfe der UNO (UNHCR).
Steigender Bedarf des Services
Dass die Arbeit des ZKI-DE Services immer wichtiger wird, zeigt die steigende Zahl an Anfragen: Seit der Inkraftsetzung des Rahmenvertrags zwischen dem Bundesministerium des Inneren (BMI) und dem DLR 2013, wurden die Dienste des ZKI 44 Mal angefordert. Allein 23 Aktivierungen gab es im Jahr 2015/2016. Dabei steht das ZKI den autorisierten Nutzern nach Bedarf rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres zur Verfügung. Zudem bietet das ZKI nach Anforderung Schulungen an und berät die unterschiedlichen Behörden bei der Anwendung der Daten. Um die Produkte einem noch größeren Nutzerkreis zur Verfügung zu stellen, werden diese vom ZKI stets nutzerspezifisch weiterentwickelt. Neben dem THW als Zivil- und Katastrophenschutzorganisation gehört auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) als nicht-behördliche Organisation zu diesem Kreis.
Die enge Zusammenarbeit mit dem BMI und Notfallorganisationen ist eine von vielen Bestrebungen des DLR in der Sicherheitsforschung. „Uns ist es enorm wichtig, dass unsere Forschungsaktivitäten einen direkten Nutzen für die Gesellschaft bringen. Die Sicherheit als eine der wichtigen gesellschaftlichen Herausforderung bietet dem DLR hierfür zahlreiche Anknüpfungspunkte“, erläutert Dr. Göge.
In der Sicherheitsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Insgesamt liefern über zwanzig DLR-Institute und - Einrichtungen im Rahmen ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit mit Bezug zu sicherheitsrelevanten Anwendungen.
Die Ausstellungsfläche des ZKI und des BKG befindet sich auf der Gemeinschaftsfläche des BMI (Halle 7, Stand A58).