11. Dezember 2013

Great-Barrier-Reef erstmals in hoher Auflösung kartiert – eine Entwicklung mit EOC-Wurzeln

Erstmals ist das Great-Barrier-Reef in hoher Auflösung vollständig kartiert worden. Das größte Korallenriff der Erde erstreckt sich über mehr als 2000 Kilometer an der Ostküste Australiens und umfasst eine Fläche von ca. 350 000 Quadratkilometern. EOMAP hat diese enorme Fläche erstmals bathymetrisch mit der Hilfe von Satellitendaten in hoher Auflösung erfasst. Die Grundlage für die verwendete Technik ist am EOC entstanden. EOMAP ist eine vom DLR geförderte Ausgründung aus dem EOC.
 
Die Forschungsarbeiten am DLR begannen 1998 im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 454 'Flachwasserzone Bodensee'. In den Anfangsjahren fokussierten die Arbeiten auf die Kartierung des Seegrundes mit flugzeuggestützten multi- und hyperspektralen Sensoren.  Die Kartierung der Wassertiefe war zunächst nur ein Nebenprodukt dieser Entwicklungen. Seit der Ausgründung aus dem DLR im Jahr 2006 hat EOMAP dann, teils in Kooperation mit dem EOC, die optischen Verfahren zur Wassertiefenkartierung weiterentwickelt und optimiert. Heute werden diese in diversen kommerziellen Projekten zur Küstenkartierung eingesetzt.
Mit dem Great-Barrier-Reef hat EOMAP die Technologie erstmals für sehr große Flächen in der Off-the-Shelf-Kartierung eingesetzt. Die Daten der kommenden Sentinel-Satelliten werden künftig die Basis für eine weltweite Kartierung der Wassertiefe liefern. Das EOC baut für derartige Geoinformationsprodukte derzeit eine Satellitendateninfrastruktur und Prozessierungsumgebung auf, die Industrie und Wissenschaft gleichermaßen einen schnellen Zugriff auf Daten und deren effiziente Prozessierung erlaubt.
Das EOC kooperiert hierzu mit EOMAP im Rahmen von Tests mit Pilot-Prozessoren im Ground-Segment. Für die weltweite Kartierung der Wassertiefe wurde das Konzept der operationellen Prozessierung in Cloud-Umgebungen im November 2013 mit dem Copernicus-Masters-Preis gewürdigt.
 

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Dipl.-Geogr. Nils Sparwasser

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