DLR Touristik Report 2025
Ein Ausblick auf den deutschen Luftverkehr im Sommer 2025
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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat seinen jährlichen DLR Touristik Report für den deutschen Luftverkehr im Sommer 2025 veröffentlicht. Die Studie analysiert die Entwicklung des touristischen Flugangebots, beliebte Reiseziele und die Marktdynamik. Eine Erholung des Luftverkehrs setzt sich fort, bleibt aber hinter dem Niveau von 2019 zurück. Insbesondere touristische Strecken treiben das Wachstum, während sich die Dynamik zwischen den Flughäfen und die Anteile der Airlines weiter verschieben. Der Bericht beleuchtet diese Entwicklungen im Detail und zeigt, welche Trends den Sommerflugverkehr 2025 prägen werden.
„In verschiedenen Berichtsreihen wie dem DLR Touristik Report liefern wir umfassende Analysen und Hintergründe zur aktuellen Situation des Luftverkehrs“, sagt die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla. „Mit der unabhängigen und differenzierten Darstellung leisten wir als DLR einen wertvollen Beitrag für die Luftverkehrswirtschaft und öffentliche Stakeholder.“
Nach der Studie des DLR-Instituts für Luftverkehr wird der Flugverkehr im Sommer 2025 zwar rund 18 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019 bleiben, nimmt jedoch gegenüber 2024 um drei Prozent zu. Besonders touristische Ziele verzeichnen Zuwächse: Hier werden rund 5,8 Prozent mehr Flüge angeboten als 2019 und 3,3 Prozent mehr als 2024. Die Nachfrage nach touristischen Flügen wächst vor allem in Richtung Südeuropa und auf den Balkan. So steigt die Zahl der Flüge in die Türkei um 2,3 Prozent, während Ziele auf dem Balkan sogar um 16,1 Prozent zulegen werden. Leichte Rückgänge wird es dagegen für Reiseziele in Nordafrika geben, während die Karibik einen stärkeren Einbruch verzeichnet.
Während große Drehkreuze wie Frankfurt oder München ein moderates Wachstum gegenüber 2024 zeigen werden, können kleinere Flughäfen wie Memmingen und Niederrhein (Weeze) stärker zulegen und übertreffen das Aufkommen von 2019 deutlich. Insbesondere Standorte mit einem hohen Anteil an touristischen Verbindungen profitieren von der verstärkten Nachfrage nach Urlaubsflügen.
Knapp 89 Prozent aller Flüge ab Deutschland werden 2025 ein Ziel in Europa haben, darunter vor allem die touristisch geprägten Länder Spanien, die Türkei, Italien und Griechenland. Auch Bulgarien und Rumänien verzeichnen überdurchschnittliche Wachstumsraten.
Mit über 3.500 geplanten Flügen im Juli 2025 wird Palma de Mallorca der wichtigste internationale Zielflughafen bleiben. Er wird von 24 deutschen Flughäfen aus angeflogen.
Der innerdeutsche Flugverkehr wird im Sommer 2025 zwar um vier Prozent steigen, bleibt aber mit nur noch der Hälfte des Vorkrisenniveaus weiterhin schwach. Während Langstrecken-Verbindungen in die USA leicht zurückgehen werden, haben Urlaubsländer wie die Türkei, Griechenland und Portugal das Niveau von 2019 bereits wieder überschritten.
Die Lufthansa wird trotz eines Rückgangs von 19,6 Prozent gegenüber 2019 Marktführer im deutschen Luftverkehr bleiben, gefolgt von Eurowings (-30,5 Prozent) und Ryanair (-13,9 Prozent). Besonders Eurowings verzeichnet einen deutlichen Rückgang im Vergleich zur Vorkrisenzeit. Sun Express (+57 Prozent) und Air Dolomiti (+53 Prozent) wachsen hingegen stark, insbesondere auf Strecken in die Türkei und innerhalb Europas.
Auf touristischen Strecken herrscht intensiver Wettbewerb: Neben klassischen Ferienfliegern wie Condor und TUIfly bedienen auch Low-Cost-Carrier wie Ryanair und Wizz Air viele beliebte Urlaubsdestinationen. Lufthansa und Eurowings setzen auf ein gemischtes Geschäftsmodell.
Reisende haben je nach Zielgebiet unterschiedliche Motivationen. In touristisch attraktiven Regionen mit guter Infrastruktur dominieren Urlaubsreisende, während Städte mit starkem Dienstleistungs- und Industriesektor eher Geschäftsreisende anziehen. Unter touristischen Gesichtspunkten lassen sich die Zielländer dementsprechend in fünf Hauptgebiete unterteilen, darunter beliebte Warmwasserziele wie Spanien, Portugal, Griechenland und die Türkei. Im östlichen Europa sind die Balkanstaaten für Urlauber interessant, während Langstreckenflüge vor allem in die Karibik, Teile Asiens, Nordamerika und Nordafrika gehen.
Das DLR-Institut für Luftverkehr
Das DLR-Institut für Luftverkehr erforscht die komplexen Zusammenhänge des Luftverkehrs und seiner Subsysteme und konzentriert sich dabei auf die Entwicklung von Szenarien, die makroökonomische Analyse des Luftverkehrssystems, die betriebswirtschaftliche Analyse sowie die Modellierung und Simulation des Flug- und Flottenbetriebs aus luftverkehrsökonomischer Sicht. Die Forschenden prognostizieren, gestalten und bewerten den Luftverkehr als Teil des gesamten Verkehrssystems und tragen so zur Steigerung der Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit des Luftverkehrssystems bei.
Das Institut integriert die ökologischen, ökonomischen, technologischen und sozialen Aspekte des Luftverkehrs und bündelt innerhalb des DLR die Expertise zur Analyse der Luftverkehrsmärkte und zur Bewertung der gesamten Wertschöpfungskette des Luftverkehrs. Damit positioniert sich das Institut als kompetenter Partner für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.