Prof. Dr. Heike Rauer ist neue Leiterin des DLR-Instituts für Planetenforschung
- Ab dem 1. November 2017 ist Prof. Dr. Heike Rauer die Direktorin des DLR-Instituts für Planetenforschung und damit die Nachfolgerin von Prof. Dr. Tilman Spohn.
- Schwerpunkt(e): Planetenforschung
Ab dem 1. November 2017 übernimmt Prof. Dr. Heike Rauer die Leitung des Instituts für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Sie folgt auf Prof. Dr. Tilman Spohn, der das Amt seit 2004 innehatte. Rauer arbeitet seit 1997 als Physikerin in der DLR-Planetenforschung und leitete dort ab 2005 die Abteilung Extrasolare Planeten und Atmosphären. "Zwölf Jahre lang hat Prof. Spohn die DLR-Planetenforschung gestaltet und dafür möchte ich ihm herzlich danken. Entscheidend hat er Missionen wie InSight, Rosetta und Dawn mitgeprägt", sagt die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Pascale Ehrenfreund und ergänzt: "Mit der Übernahme der Institutsleitung durch Prof. Heike Rauer eröffnen sich neue Perspektiven für die wissenschaftliche Forschung in Berlin-Adlershof. Prof. Rauer wünsche ich alles erdenklich Gute und viel Erfolg bei der neuen Aufgabe."
Forschungsschwerpunkt: Extrasolare Planeten
Der Schwerpunkt von Rauers wissenschaftlicher Arbeit ist die Suche und Charakterisierung von extrasolaren Planeten durch die sogenannte Transitmethode mit Weltraumteleskopen und erdgestützten Beobachtungskampagnen. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit der Modellierung der Atmosphären von Exoplaneten und deren spektroskopische Untersuchung. Ziel ist es einerseits, diese Planeten hinsichtlich ihrer Habitabilität, also der Möglichkeit, Leben zu beherbergen, zu klassifizieren, um in Zukunft möglicherweise sogar Spuren von Leben nachweisen zu können. Diese Forschung zielt außerdem darauf, Aussagen über die Frühzeit des Sonnensystems treffen zu können, zu jener Zeit, als das Leben auf der Erde seinen Anfang nahm.
Vita
Heike Rauer erwarb ihr Diplom in Physik 1986 an der Leibniz-Universität in Hannover. 1991 wurde sie mit einer am damaligen Max-Planck-Institut für Aeronomie in Katlenburg-Lindau durchgeführten Forschungsarbeit zu Plasmaschweifen von Kometen an der Georg-August-Universität in Göttingen promoviert. Von 1995 bis 1997 arbeitete sie als Forschungsstipendiatin der Europäischen Weltraumorganisation ESA am Observatoire de Paris – Meudon. 2004 habilitierte Heike Rauer an der Technischen Universität Berlin und lehrte dort als Professorin für Planetenphysik am Zentrum für Astronomie und Astrophysik. Zum 1. November 2017 wechselt sie an die Freie Universität Berlin in den Fachbereich Geowissenschaften, Fachrichtung Planetologie.
Seit 2013 leitet Heike Rauer das Instrumentenkonsortium für das ESA-Weltraumteleskop PLATO, das ab 2026 in der Milchstraße nach Planeten, insbesondere erdähnlichen, suchen wird. Sie ist Mitglied des Wissenschaftsteams des Next Generation Transit Survey (NGTS), ein Netzwerk aus zwölf automatisch operierenden Teleskopen, das am Paranal-Observatorium der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile nach Exoplaneten sucht. Darüber hinaus ist Rauer Koordinatorin des DFG Schwerpunktprogramms 1992 "Exploring the Diversity of Extrasolar Planets". Von 2006 bis 2014 war sie Repräsentantin für Deutschland und Co-Investigatorin des französisch-europäischen Weltraumteleskops CoRoT. Ferner arbeitete Heike Rauer im Wissenschaftlerteam des Mikrowellenteleskops MIRO auf der ESA-Mission Rosetta, das der Identifikation von Kometengasen diente.