DLR und I.S.A.R. Germany verlängern Kooperationsvereinbarung
- Zusammenarbeit wird fortgesetzt und weiterentwickelt.
- DLR-Technologie unterstützt die Hilfsorganisation bei Einsätzen im In- und Ausland.
- Schwerpunkte: Sicherheit, Katastrophenhilfe, Innovation
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und I.S.A.R. Germany setzen ihre Zusammenarbeit fort. Der entsprechende Vertrag wurde Anfang Mai unterzeichnet. I.S.A.R. und DLR kooperieren bereits seit 2016 auf dem Gebiet der zivilen Sicherheitstechnologien, speziell im Bereich Technologien für das Krisen- und Katastrophenmanagement.
I.S.A.R. Germany profitiert im Rahmen der Kooperation von der Bereitstellung modernster Hochtechnologie. Die Forschenden des DLR erhalten gleichzeitig wichtige Erkenntnisse über ihre Technologien in der Einsatzumgebung. „Die Kooperation mit I.S.A.R. ist ein Aushängeschild für unseren Forschungsansatz in der Zivilen Sicherheitsforschung. Wir entwickeln Technologien für die Anwender und direkt mit den Anwendern, um einen größtmöglichen Nutzen zu gewährleisten“, sagt Dr. Dirk Zimper, Programmkoordinator Sicherheits- und Verteidigungsforschung im DLR.
DLR-Mitarbeitende sind nicht nur in gemeinsame Übungen eingebunden, sondern auch in konkrete Hilfseinsätze. Zuletzt unterstützten Mitarbeitende des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) und des DLR-Instituts für Optische Sensorsysteme im Bereich Lagebilderstellung und -bewertung den I.S.A.R.-Rettungseinsatz bei der Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021. Außerdem waren sie 2020 bei der I.S.A.R.-Mission im Libanon nach der Explosion im Hafen von Beirut beteiligt. „Durch die Zusammenarbeit mit I.S.A.R. haben wir die Möglichkeit, unsere Hardware in realer Einsatzumgebung zu testen. Und zu wissen, dass unsere Anwendungen direkt dort unterstützen, wo sie am dringendsten gebraucht werden – das ist für uns natürlich eine große Verantwortung und Motivation“, sagt Ralf Berger vom DLR-Institut für Optische Sensorsysteme in Berlin.
Bei der Vertragsunterzeichnung diskutierten DLR und I.S.A.R. auch eine inhaltliche Weiterentwicklung auf dem Gebiet des nationalen Krisen- und Katastrophenmanagements. „Wir sind sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit während unserer Einsätze. Das DLR hat unsere Erkundungsmaßnahmen erheblich unterstützt. Wir freuen uns darauf, diese Zusammenarbeit weiter voranzutreiben“, erklärt die I.S.A.R.-Vorsitzende Daniela Lesmeister.
DLR Sicherheits- und Verteidigungsforschung
In der Sicherheitsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Insgesamt mehr als fünfundzwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.
I.S.A.R. Germany e.V.
I.S.A.R. Germany ist eine gemeinnützige Hilfsorganisation. Sie wurde 2003 in Duisburg gegründet und kommt weltweit zum Einsatz. Der Name I.S.A.R. steht für „International Search-and-Rescue“ und ist ein Zusammenschluss aus Spezialisten verschiedener Hilfsorganisationen. Aufgabe der Organisation ist es, internationale Hilfe unter anderem nach Naturkatastrophen, Unglücksfällen und bei humanitären Katastrophen zu leisten. Seit 2007 arbeitet I.S.A.R. Germany unter dem Dach der Vereinten Nationen. Im Jahr 2018 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das medizinische Team von ISAR für internationale Einsätze zertifiziert.