Sieben Monate lang hatten Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland ihre Satelliten entwickelt, daran getüftelt und gebastelt. Anfang Oktober 2014 war es schließlich soweit: In Bremen wurde der erste deutsche CanSat-Wettbewerb ausgetragen – und die „Mini-Satelliten“ starteten mit kleinen Raketen auf über 1000 Meter Höhe!
13. November 2014 – Den Begriff CanSat könnte man mit „Dosen-Satellit“ übersetzen. Denn nur so klein wie eine Getränkedose darf der Satellit sein, der von Schülern selbst entwickelt und gebaut wird. Das ist die Spielregel bei diesem Wettbewerb, den die Europäische Weltraumorganisation ESA initiiert hat. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bremen und viele andere Partnereinrichtungen führten nun gemeinsam einen solchen Wettbewerb erstmals auch in Deutschland durch. Und viele Schulen machten begeistert mit.
Zunächst mussten die Teams dabei eigene Ideen entwickeln, was ihr Satellit machen oder messen sollte. Das Team „CanSation“ aus Bremen wollte beispielsweise durch Messungen von Luftfeuchtigkeit, UV-Strahlung und Kohlenstoffdioxid die Suche nach außerirdischem Leben simulieren. Die auf der Erde gemessen Werte könnten dann als Vergleich für Missionen zu anderen Planeten genutzt werden. Und Jugendliche aus Wolnzach in Bayern hatten ein System zur Stabilisierung der Flugbahn gebaut, das nun getestet werden sollte.
spaceclub_berlin.
Bild: DLR (CC-BY 3.0)
Insgesamt hatten sich 36 Teams beworben, von denen im Februar zehn Teams für die Teilnahme an der Startveranstaltung ausgewählt wurden. Seitdem arbeiten die Finalisten an der Konstruktion des Satelliten und der Integration der Bauteile, sie tüftelten ein Fallschirmsystem zur Bergung der Nutzlast aus und warben bei Sponsoren Gelder für die Beschaffung der Bauteile ein. Am 8. Oktober 2014 erlebten die Schülerinnen und Schüler schließlich das Highlight des Wettbewerbs – im wahrsten Sinne des Wortes: Ihre Satelliten wurden per Rakete vom Flugplatz Rotenburg Wümme gestartet. Danach mussten die Schülerinnen und Schüler die empfangenden Daten auswerten und ihre Ergebnisse der Jury und dem Publikum präsentieren. Das Siegerteam vom „spaceclub_berlin“ nimmt nun als amtierender deutscher Meister an dem europäischen Wettbewerb der ESA teil. Das Team aus vier Mädchen und einem Jungen hatte sich zum Ziel gesetzt, die Schadstoffbelastung der Luft während des Fluges zu messen. Diese Ergebnisse der erfolgreichen Messung wurden der Jury souverän und überzeugend präsentiert. Besonders lobte die Jury auch den Lernfortschritt der Gruppe.
Eine Vielzahl von Förderern und Paten unterstützten sowohl den Wettbewerb wie auch die teilnehmenden Teams, darunter die Europäische Weltraumorganisation (ESA), das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Institut für Aerospace-Technologie (IAT) der Hochschule Bremen, die Bremer Raumfahrtunternehmen Airbus Defence and Space , OHB System AG und Digitale Signalverarbeitungssysteme & Informationstechnik GmbH (DSI), Watterott Electronics GmbH, das Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM), die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, Sparkasse Bremen, der Flugplatz Rotenburg Wümme, Altimax Rocket Altimeter, die Moskito Werbeagentur Szabó & Christiani oHG, BerlinDruck GmbH & Co. KG, Spacebenefit e.V. , Aviabelt Bremen e.V., das Technische Bildungszentrum Mitte, das Ökumenische Gymnasium zu Bremen, die Europaschule Schulzentrum Utbremen, das Schulzentrum Walle, das Gymnasium Vegesack und nicht zuletzt die Europäische Union über den European Regional Development Fund.