Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) vergibt alljährlich im Rahmen des Bundeswettbewerbs von Jugend forscht drei Sonderpreise (jeweils 1.000 Euro). Diesmal wurden Arbeiten ausgezeichnet, bei denen es um einen selbständig fliegenden Zeppelin, einen „mitdenkenden“ Roboter und eine andere coole Erfindung geht … Aber lest einfach mal selbst!
Das fliegende Auge
24. Mai 2012 – Angeregt durch die Berichterstattung über Erdbeben und andere Naturkatastrophen entstand bei Julian Spit (18), Simon Trieb (18) und Michael Günther (17) vom Josef-Bernhart-Gymnasium in Türkheim die Idee zum Bau eines autarken Zeppelins. Sie entwickelten das Fluggerät vor allem für Erkundungszwecke. Ihr Zeppelin ist in der Lage, selbständig eine vorgegebene Route oder ein Gebiet abzufliegen und dabei kontinuierlich oder an festgelegten Punkten Luftbilder aufzunehmen. Für Einsätze in Katastrophengebieten eignet sich das Luftfahrzeug besonders, weil es mit seinem geringen Gewicht leicht in die betroffene Region transportiert werden kann, einfach zu bedienen ist und vor Ort keine Start- bzw. Landebahn benötigt. Außerdem lassen sich so auch Areale außerhalb des Pilotensichtfelds untersuchen. Die einfache Programmierung erlaubt den Einsatzkräften auch ohne umständliche Schulung eine optimale Bedienung. Für diese hervorragende Arbeit gab es den vom DLR gestifteten Preis für Luft- und Raumfahrt.
Ein Rover für alle Fälle
Ein intelligenter Roboter, der klettert, in schwierigem Gelände navigiert und empfindliche Lasten transportiert? Für Bernhard Dendorfer (17) vom Werner-Siemens-Gymnasium in Regensburg ist das keine Vision. Er entwickelte ein Erkundungsfahrzeug auf sechs Rädern, das dank einer speziellen Steuerung und verschiedener Sensoren Hindernisse oder Gefahren erkennt und ihnen selbständig ausweichen kann. Durch die besondere Radaufhängung, die der eines Mars-Rovers ähnelt, manövriert das Fahrzeug des jungen Tüftlers stabil und nimmt selbst anspruchsvolle Steigungen in Angriff. Diese beachtliche Arbeit erhielt den DLR-Preis für Robotik.
Wenn Mathe-Formeln im Raum schweben
Sich dreidimensionale Geometriefiguren richtig vorstellen zu können – das ist für manche Schüler alles andere als einfach. Da wäre es hilfreich, wenn man Vektoren, Würfel oder Pyramiden räumlich sehen könnte: wie im 3D-Kino. An genau dieser Technik hat sich Sebastian Heerwald (17) vom Paul-Gerhardt-Gymnasium in Gräfenhainichen versucht: Mit Hilfe von Beamer und 3D-Brille konstruierte er ein System, das geometrische Körper und Koordinaten so auf die Leinwand wirft, dass man sie im Raum schweben sieht. Der Clou ist die Steuerung: Statt per Mausklick lassen sich Punkte und Körper mit einfachen Handbewegungen im Raum verschieben. Mathe-Schüler werden so zu Dirigenten über virtuelle Polygone. Die beeindruckende Arbeit wurde mit dem DLR-Preis für Informationstechnik ausgezeichnet.
Das DLR ist seit vielen Jahren Partner von Jugend forscht. Neben den Sonderpreisen gibt es Praktika für Schülerinnen und Schüler, die an dem Wettbewerb teilnehmen, und viele andere Formen der Zusammenarbeit wie etwa Informationsbesuche in DLR-Standorten, wo die Nachwuchswissenschaftler im Rahmen der sogenannten DLR_Talent_School Einblicke in die Forschungsarbeit des DLR erhalten. Aber natürlich können Jugendliche auch ohne Sonderpreise und andere Auszeichnungen das DLR kennenlernen – zum Beispiel in den DLR_School_Labs.