Das Projekt SOFIA sieht viele wissenschaftliche Untersuchungen vor. Aber auch faszinierende Angebote für Schulen! Selbst Lehrerinnen und Lehrer und später auch Schülerinnen und Schüler dürfen mit der fliegenden Sternwarte in die Luft gehen! Und ein erster Mitflug von zwei Lehrern aus Deutschland hat im Sommer 2011 auch schon stattgefunden.
Am 14. Juli war es soweit: Wolfgang Vieser vom Christoph-Probst-Gymnasium in München und Jörg Trebs von der Thomas-Mann-Oberschule in Berlin-Reinickendorf waren an Bord, als der umgebaute Jumbo-Jet in den Nachthimmel über Kalifornien abhob. Das Deutsche SOFIA-Institut (DSI) und das DLR_School_Lab Berlin hatten die beiden Lehrkräfte Monate zuvor ausgewählt – und jetzt ging es endlich los. Während des Fluges durften sie dem Wissenschaftler Jochen Eislöffel über die Schulter schauen und sein Forschungsgebiet besser kennenlernen. Der Astrophysiker von der Thüringer Landessternwarte interessiert sich besonders für junge Sterne in ihrer Entstehungsphase.
Wie Sterne „geboren“ werden
Dazu muss man wissen: Auch heute noch bilden sich im Universum immer wieder neue Sterne. Sie entstehen aus kosmischen Gas- und Staubwolken. Und das ist auch schon das Problem: Denn mit „normalen“ Teleskopen hat man da nicht immer den richtigen „Durchblick“. Infrarot-Instrumente aber erlauben es, die „Geburt“ der neuen Sterne zu beobachten. Und das geht wiederum nur, wenn man sich aus den dichteren Luftschichten der Atmosphäre heraus in die Höhe begibt – wie es eben mit SOFIA, dem Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie, möglich ist.
110 Minuten für die Forschung
Jochen Eislöffel nahm bei diesem Flug einen jungen Stern ins Visier, der sich gerade im Sternbild Drache bildet. Um genauer zu verstehen, was da im Einzelnen passiert, beschäftigt sich der Experte vor allem mit der Geschwindigkeit des gasförmigen Materials, das dabei abgestoßen wird. Gerade einmal 110 Minuten hatte er für seine Beobachtungen Zeit – dann durften andere Forscher das Infrarot-Teleskop an Bord der Boeing 747 nutzen. Und so konnte der Wissenschaftler den beiden Lehrern auf dem restlichen Flug noch viele spannende Dinge erzählen, die sie künftig sicher auch im Unterricht nutzen können, um Schülerinnen und Schülern die Faszination der Astrophysik zu vermitteln.
Die Aktion war der Auftakt zu einer Reihe weiterer Flüge in den nächsten Jahren, an denen jeweils bis zu zehn Gäste teilnehmen können. Vor allem Lehrkräfte sollen im Rahmen der SOFIA-Bildungsaktivitäten die Möglichkeit zum Mitflug erhalten. Aber auch Schülerinnen und Schüler sowie Studierende können in den nächsten Jahren im Zuge eigener kleiner Forschungsprojekte an SOFIA mitwirken.