Der Mensch gehört, biologisch gesehen, zu den „Allesfressern“. Aber nicht alles, was wir essen, tut uns gut – jedenfalls nicht immer und nicht in jeder Menge.
Wie sehr sich einseitige Ernährung auswirkt, kann man vor allem unter extremen Lebensbedingungen erkennen. Astronauten leben in einer sehr ungewöhnlichen und den Körper auf besondere Weise belastenden Welt. Dass sie dabei gesund bleiben, hängt ganz entscheidend auch von ihrer Ernährung ab. Doch worauf muss man dabei im Einzelnen achten? Zu diesem Thema der Ernährung im Weltraum wird auch im DLR viel geforscht – und die Erkenntnisse sind nicht nur für Astronauten, sondern auch für „normale“ Erdenbewohner wichtig.
Immer gaaanz laaangsam
Astronauten bewegen sich in der Raumstation unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit sehr langsam und vorsichtig – bei heftigen Bewegungen könnten sie sich sonst in den engen „Röhren“ der ISS schnell mal den Kopf stoßen. Das und das Fehlen der Schwerkraft hat Einwirkungen auf Muskeln und Knochen (lies dazu auch den Artikel auf dieser Seite). Damit Raumfahrer fit bleiben, müssen sie viel Sport treiben. Astronauten machen aber auch deshalb viel Sport, weil sie so den größten Teil der aufgenommenen Nahrungsenergie wieder verbrauchen. Oder ganz einfach gesagt: Sie würden ohne regelmäßigen Sport ziemlich schnell Fett ansetzen. In Bettruhe-Studien im DLR – doch, so etwas gibt es und da liegen dann die Teilnehmer an diesen Versuchen wochenlang im Bett – konnte gezeigt werden, wie erzwungene Bewegungsarmut sich auf den Körper auswirkt.
Viele Kinder bewegen sich heute freiwillig zu wenig. Die bleiben zwar – meistens – nicht den ganzen Tag im Bett, aber sie „verordnen“ sich selbst Bewegungsarmut (Stichwort: Fernsehen, Computerspiele – das ganze Programm des „Nichtstuns“ eben). Wenn man dann dabei noch viele fettige, salzige oder süße Dinge isst, nimmt man mehr Energie auf, als man verbraucht. Die speichert der Körper dann für schlechte Zeiten – manchmal zu viel und an Stellen, an denen man das gar nicht so gerne sieht …
Wer hat den letzten Müsli-Riegel gegessen?
Durch die Schwerelosigkeit schwellen bei Astronauten die Schleimhäute an. Darum schmeckt das Essen auf der Raumstation ganz anders als gewohnt – etwa so, als ob man eine starke Erkältung hätte. Astronauten essen daher bestimmte Lebensmittel besonders gern. Salzige Nüsse, scharf gewürztes Chili und sehr süße Müsliriegel sollen die Renner der ISS-Speisekarte sein. „Die schmecken dann wenigstens überhaupt nach irgendetwas“, sagen die Astronauten. Zu viel Kochsalz in der Nahrung ist aber nicht gut, wie eine Studie in unserem Schlaflabor gezeigt hat. Das Natrium wird nicht vollständig wieder ausgeschieden und lagert sich in der Haut und in Knochen ab, wo es aber nicht hingehört und zu Funktionsstörungen führen kann. Darum müssen die Astronauten besonders auf ausgewogenen Ernährung achten, was schon dadurch gewährleistet wird, dass die Essensvorräte, die auf die ISS geschickt werden, entsprechend zusammengestellt werden.
Außerirdische Speisekarte
Von der Speisekarte der „Außerirdischen“ – gemeint sind die Astronauten im All – können wir uns eine Scheibe abschneiden: Achtet schon beim Einkaufen auf ausgewogene Zusammensetzung. Esst zusammen mit anderen, zu festgesetzten Zeiten. Das macht mehr Spaß und man behält den Überblick. Schaut euch an, was ihr da esst. Die Nahrung sollte viel frisches Gemüse, Obst und Milchprodukte enthalten. Im Gegensatz zu den Astronauten könnt ihr die ja jeden Tag bekommen. Hamburger, Chips und Kuchen sind ja nicht schlecht – es kommt nur auf die Menge und auf die Mischung an. Um all diese Dinge geht es auch bei Mission X: Nehmt euch Astronauten zum Vorbild!