Dass man zum Heizen zum Beispiel Holz verbrennt, ist ja nichts Neues. Aber Energie aus Kuhmist? Klingt – sagen wir mal – etwas „seltsam“, ist aber wirklich möglich. Aus Biomasse wird Bio-Energie gewonnen. In einem speziellen Verfahren – der Vergärung – wandeln Bakterien die tierischen und pflanzlichen Reste in Biogas – also Methan – um, das durch verschiedene Verfahren in Kraftwerken schließlich den Strom fließen lässt.
Ganz abgasfrei ist das alles zwar nicht. Denn bei der Verbrennung von Pflanzen oder bei der Nutzung von Biogas entsteht CO2. Aber das wurde vorher schon von der Vegetation aus der Luft „entnommen“. Tatsächlich „filtern“ Pflanzen ja dieses schädliche Gas bei ihrem Wachstum aus der Atmosphäre heraus – wofür man ihnen gar nicht genug danken kann … Wenn sie dann verbrannt werden, geben sie also gewissermaßen der Luft nur das zurück, was sie ihr vorher entnommen haben. Hmm. Klingt logisch. Andererseits: Wäre vielleicht doch besser, wenn man sie nicht verbrennen würde, oder? CO2 gibt’s schon genug in der Luft – von all den Abgasen aus Schornsteinen und Auspuffanlagen. Allerdings: Wenn Holz oder Laub in der Natur verrotten, wird auch CO2 freigesetzt, also ist die Energiegewinnung aus Biomasse doch nicht so schlecht! Manche Dinge sind eben etwas komplizierter und man muss Vor- und Nachteile sorgsam abwägen – ihr seht an diesem kleinen Beispiel, wie schwer es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler manchmal haben, die beste Lösung zu finden …
Übrigens: Obwohl man Biomasse, nachdem sie verbrannt wurde, nicht mehr nutzen kann, zählt sie trotzdem zu den erneuerbaren Energien. Denn die Pflanzen wachsen ja wieder nach. Und auch beim Kuhmist ist der Nachschub garantiert …