Weil sich der Geschmackssinn in Schwerelosigkeit ändert und – wie bei einem Schnupfen – etwas abstumpft, essen Astronautinnen und Astronauten gerne besonders gut gewürzte Speisen. Dabei scheinen sie jedoch zu viel Salz aufzunehmen. Jedenfalls hat man festgestellt, dass ihre tägliche Salzzufuhr über den empfohlenen Richtwerten liegt. Das ist deshalb besonders kritisch, weil zu viel Salz im Körper den Knochenabbau fördern könnte. Und der wiederum ist für Astronautinnen und Astronauten ohnehin schon ein Problem: Ihre Knochen verlieren – ganz ähnlich wie bei vielen älteren Menschen, die unter der Krankheit Osteoporose leiden – in Schwerelosigkeit an Substanz.
Ein Experiment namens SOLO (abgekürzt für sodium loading in microgravity) soll dies genauer untersuchen. Die Astronautinnen und Astronauten müssen dazu auf der ISS zwei Mal jeweils fünf Tage lang eine genau festgelegte Diät einhalten – und zwar in der ersten Phase besonders salzarme Kost und danach in der zweiten Phase besonders salzhaltige Speisen. Blut- und Urin-Untersuchungen geben anschließend zusammen mit anderen Tests eine Vergleichsmöglichkeit, so dass man am Ende erkennen kann: Wie trägt die Salzzufuhr zum Knochenabbau bei?
Die Ergebnisse dieses Experimentes sind nicht nur in ferner Zukunft für Langzeit-Missionen zum Mond oder Mars von Bedeutung, sondern könnten eines Tages auch vielen Menschen – wie zum Beispiel Osteoporose-Patientinnen und -Patienten – hier auf der Erde helfen.