Das Flugzeug gilt als eines der sichersten Verkehrsmittel überhaupt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben da ein kleines Rechenbeispiel angestellt: Als Passagier könnte man theoretisch 67 Jahre lang ununterbrochen – also ohne auch nur eine Sekunde am Boden zu verbringen – fliegen, ohne dass man in einen einzigen Unfall verwickelt würde. Als Autofahrer lebt man da schon deutlich gefährlicher. Doch warum ist Fliegen so sicher? Das liegt vor allem daran, dass schon bei der Konstruktion der Maschinen höchste Sicherheitsanforderungen eingehalten werden. Und auch die Verkehrsregeln – in der Luft wie auch auf den Flughäfen – sind extrem streng. Mal eben etwas schneller als erlaubt unterwegs sein oder auch nur falsch parken: Das geht im Luftverkehr gar nicht …
Der Luftraum hat dabei mehrere „Etagen“, in denen die Flugzeuge in verschiedenen Höhen fliegen. In diesen „Flugflächen“ können mehrere Maschinen dieselbe „Straße“ benutzen – manche höher, manche etwas niedriger. Damit sich die Flugzeuge unterwegs nicht zu nahe kommen, wird der Luftraum ständig von Fluglotsinnen und -lotsen überwacht. Sie bestimmen auch, auf welchem Kurs und in welcher Höhe die Maschinen fliegen. Dazu sprechen sie per Funk mit dem den Pilotinnen und Piloten.
Staffellauf mit Flugzeugen
Alle Lotsinnen und Lotsen haben ihre speziellen Bereiche, für die sie verantwortlich sind. Wenn ein Flugzeug einen solchen Sektor verlässt, übergeben sie die Maschine an die nächsten Kolleginnen bzw. Kollegen. Das kann man sich ungefähr wie bei einem Staffellauf vorstellen, wobei hier eben kein Stab „weitergereicht“ wird, sondern ein Flugzeug. So gibt es Lotsinnen und Lotsen für die Strecke in der Luft und für den Landeanflug. Sobald das Flugzeug gelandet ist, übernimmt es ein anderer Lotse bzw. eine andere Lotsin im Tower des Flughafens bis zur Parkposition – dort, wo die Passagiere aussteigen. Und beim Start funktioniert das genau so – nur eben anders herum.
Teamwork zwischen Himmel und Erde
Damit dieser „Flugzeug-Staffellauf“ auch immer reibungslos klappt, müssen Lotsinnen und Lotsen mit der Cockpit-Crew gut zusammenarbeiten. Jeder hat sich dabei genau an seine Rolle und die entsprechenden Anweisungen zu halten. Dabei werden alle von vielen technischen Instrumenten unterstützt. Im Tower sind das beispielsweise große Bildschirme, die die Position jedes einzelnen Flugzeugs zeigen.
Damit dieses Teamwork zwischen Himmel und Erde auch dann noch sicher bleibt, wenn immer mehr Flugzeuge durch die Luft fliegen, untersucht das DLR in verschiedenen Projekten, welche Hilfen im Tower und im Cockpit benötigt werden: zum Beispiel sogenannte „Assistenzsysteme“ für Tower-Lotsinnen und -Lotsen, die es erlauben, die Flugzeuge ohne lange Umwege und „Warteschleifen“ schnell und sicher landen zu lassen. So lässt sich der Stau am Himmel vermeiden – und vor allem bleibt das Fliegen so auch in Zukunft sicher.