Modul „Sonne“: Das Klassenzimmer als Online-Sternwarte

Die Sonne im H-Alpha-Licht. Bild: Wikipedia/Astro-Memo
Die Sonne im H-Alpha-Licht. Bild: Wikipedia/Astro-Memo
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Ohne die Sonne wäre das Leben auf der Erde nicht möglich. Ihre Wärme und ihr Licht lassen Pflanzen wachsen, die auf unserem Planeten eine Grundlage der Nahrungskette bilden und daneben den lebenswichtigen Sauerstoff produzieren. Außerdem versorgt uns die Sonne mit jeder Menge Energie, die wir nachhaltig nutzen können. Gleichzeitig gehen von ihr aber auch Gefahren aus: Sie sendet permanent geladene Teilchen ins All. Vor diesem „Sonnenwind“ schützt uns normalerweise das Magnetfeld der Erde. Doch starke Sonneneruptionen können manchmal zu einem geomagnetischen Sturm führen, bei dem Kommunikations- und Navigationssatelliten gestört oder sogar Kraftwerke beschädigt werden. Daher ist die Beobachtung der Sonne und des sogenannten „Weltraumwetters“ einschließlich der Frühwarnung wichtig.

Observierung aus der Ferne

In diesem Schulprojekt im Rahmen des „Wissenschaftsjahres 2023 – Unser Universum“ können Schülerinnen und Schüler die Sonne im Online-Modus observieren. Über eine gesonderte Webseite erhalten Schulen ab Beginn des Schuljahres 2023/24 Zugang zu einem speziellen Teleskop – Fachleute sprechen dabei von einem Doppelsonnenteleskop für Weißlicht und H-Alpha-Licht. Damit können unter anderem folgende Untersuchungen durchgeführt werden:

  • Anhand der Aufnahmen lassen sich die Anzahl und Größe der Sonnenflecken bestimmen. Im Abgleich mit den Daten anderer Schulklassen lässt sich die zeitliche Veränderung der Sonnenaktivität messen.
  • Durch den Vergleich der aktuellen Aufnahmen mit den älteren Bildern lässt sich aus der Wanderung der Sonnenflecken die Rotationsgeschwindigkeit der Sonne berechnen.
  • Zusätzlich zu den Sonnenflecken können auch Sonneneruptionen beobachtet und vermessen werden. Ein Größenvergleich mit der Erde verdeutlicht das gigantische Ausmaß des Phänomens.
  • Anhand der Position einer Eruption und der Drehung der Sonne lassen sich mögliche Gefahren für die Erde abschätzen. Diese groben Analysen können mit professionellen Vorhersagen des Weltraumwetters abgeglichen werden.

Wie können Schulen mitmachen?

Das Projekt wird über das Wissenschaftsjahr 2023 hinaus fortgesetzt. Bundesweit können sich Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen ab Jahrgangsstufe 7 für eine Teilnahme bewerben. Gesucht werden Astronomie-interessierte Jugendliche, die im besten Fall sogar schon erste Teleskop-Erfahrung mitbringen. Ob sich ganze Klassen, Arbeitsgemeinschaften oder Teams aus einzelnen Schülerinnen und Schülern bewerben, ist freigestellt. Für alle Einzelheiten können interessierte Lehrkräfte mit dem DLR_School_Lab Berlin (Kontakt siehe unten) Verbindung aufnehmen.

Projektergebnisse: Bericht und Video

Alle Gruppen werden aufgefordert einen schriftlichen Bericht über ihre Sonnenbeobachtung zu verfassen. Dieser unterliegt keinen formalen Kriterien, sollte aber die Arbeit und wesentliche Ergebnisse abbilden und nicht länger als 5 Seiten sein. Zusätzlich bitten wir um die Erstellung eines kurzen Videos (max. 2 Min.) über die eigenen Beobachtungen.

Kontakt

Koordiniert wird das Projekt vom DLR_School_Lab Berlin. Anfragen und Anmeldungen richten Sie bitte an Tobias Bohnhardt.
E-Mail: tobias.bohnhardt@dlr.de
Tel.: +49 30 67055 169