Immer wieder musste der Start der Mondrakete verschoben werden. Jetzt ist er endlich geglückt! Am 16. November brachte die Rakete der amerikanischen Weltraumagentur NASA das Orion-Raumschiff ins All. Es soll auf seinem Testflug bis zum Mond fliegen, ihn umkreisen und danach wieder auf der Erde landen. Später sollen auch Astronautinnen und Astronauten damit zum Mond fliegen und dort landen. Neben vielen wissenschaftlichen Instrumenten ist noch etwas ganz anderes mit an Bord: Auf einem USB-Stick sind über 4500 Bilder von Kindern aus ganz Deutschland gespeichert, die uns von den Eltern zugeschickt wurden. Die Bilder zeigen die Fußabdrücke der Kinder – mal einfach mit Wasserfarbe auf einem Blatt Papier abgedruckt, oft auch bunt ausgemalt. Die Bilder-Aktion des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt nannte sich „Der nächste Schritt“ und spielte auf ein berühmtes Foto von der ersten Mondlandung vor über 50 Jahren an: Da sieht man den Abdruck der ersten Menschen, die damals auf dem Mond gelandet waren. Und da jetzt die Rückkehr von Menschen auf den Mond vorbereitet wird, haben wir uns vom DLR die Sache mit den Fußabdrücken der Kinder und diesen Titel der Aktion ausgedacht. Von vielen Eltern wissen wir, dass sich die Kinder total darüber freuen, dass ihre Bilder mitfliegen.
Eigentlich hatten wir – genauso wie bestimmt viele Kinder und Eltern – gehofft, dass die Rakete mit den Bildern schon früher starten würde. Aber immer wieder gab es technische Probleme oder das Wetter spielte beim Startversuch nicht mit. Und weil in der Raumfahrt Sicherheit groß geschrieben wird, war es besser, dann den Start zu verschieben. Jetzt verfolgen wir den mehrwöchigen Flug ebenso gespannt wie viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auch hier in Deutschland an den Vorbereitungen mitgewirkt haben. Denn ein Teil des Orion-Raumschiffs wurde von der Europäischen Weltraumorganisation ESA beigesteuert und in Deutschland gebaut. Und auch einige Experimente, die sich an Bord befinden, wurden hier entwickelt. So sitzen auch zwei Astronauten-Puppen in dem Raumschiff, die viele kleine Messinstrumente tragen. Um genau zu sein: Es sind „Astronautinnen-Puppen“. Damit soll untersucht werden, wie der Körper von Frauen durch die Strahlung belastet wird, die von der Sonne und den Sternen ausgeht. Auf der Erde schützt uns davor das Magnetfeld unseres Planeten. Aber auf einem Flug zum Mond gibt es diesen Schutz natürlich nicht. Falls du dich wunderst, warum das jetzt speziell für Frauen untersucht wird: Als vor über 50 Jahren Menschen zum Mond flogen, waren das nur Männer. Damals dachte man tatsächlich, dass so ein anstrengender Flug reine „Männersache“ wäre.
Doch diese Zeiten sind lange vorbei und bei den Mondlandungen, die für die nächsten Jahre geplant sind, werden auch Astronautinnen dabei sein. Und deshalb testet man jetzt besonders, ob es da bei der Strahlenbelastung einen Unterschied gibt. Übrigens: Wir werden später auch den USB-Stick untersuchen und uns die elektronisch gespeicherten Bilder ansehen. Denn auch solche digitalen Dateien können sich durch die Strahlung im Weltall verändern. Auch darauf sind wir schon ziemlich gespannt. Jetzt aber heißt es erst einmal Daumen drücken, dass beim Flug alles klappt!