Die Schwerelosigkeit ist eine verrückte Welt! Alles schwebt, es gibt kein „Oben“ und „Unten“. Das ist anfangs ziemlich ungewohnt: Man vergisst beim Essen ein Stück Pizza festzuhalten – und schon schwebt es zur Decke. Oder der O-Saft blubbert als wabbelige Kugel durch die Luft. Wer das erste Mal an Bord ist, holt sich meistens auch ein paar blaue Flecke, weil man da schnell mal beim Schweben durch die Station gegen eine Ecke knallt.
Für die Wissenschaft ist die Schwerelosigkeit superspannend. Denn da sind viele Untersuchungen möglich, die man in keinem Labor auf der Erde durchführen kann. In welche Richtung wachsen Pflanzen, wenn es keine Schwerkraft gibt? Was passiert, wenn man in einem Ofen Metalle erhitzt, bis sie flüssig werden? Warum wird unser Immunsystem, das uns vor Krankheiten schützt, in Schwerelosigkeit schwächer? Zu vielen solchen Fragen bereiten Teams aus der ganzen Welt lange vor dem Flug ihre Experimente vor. Und Astronautinnen und Astronauten müssen die Versuche dann während ihres Bordaufenthaltes durchführen. Die Ergebnisse all dieser Versuche dienen oft auch dem Leben auf der Erde – etwa bei der Entwicklung neuer Werkstoffe oder bei der Behandlung von Krankheiten.