Nach langer Arbeit geht am Ende alles ganz schnell: Die Experimente mehrerer Schulen aus Bremen und Umgebung fallen in nicht mal fünf Sekunden im Bremer Fallturm in die Tiefe. Gebannt verfolgen die Schülerinnen und Schüler im Kontrollraum des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen auf den Bildschirmen, was passiert. Denn im freien Fall sind die Versuchsaufbauten der Schwerelosigkeit ausgesetzt. Verschiedene Flüssigkeiten vermischen sich und Kreisel fliegen wie Ufos durch die Luft. Die genaue Auswertung der Teams des diesjährigen „Drop Tower Project for School Students“ – kurz DroPS – wird in den nächsten Tagen folgen, doch alle sind jetzt schon erleichtert, dass alles geklappt hat.
Das Besondere an dieser Versuchsreihe, bei der Schülerinnen und Schüler die anspruchsvolle „Profi-Anlage“ des ZARM-Fallturms nutzen können: In diesem Jahr konnten auch junge Grundschulkinder Experimente einreichen. Dr. Dirk Stiefs, Leiter des DLR_School_Lab Bremen: „Die Kinder beschäftigen sich in der Schule, in unserem Schülerlabor und im Planetarium umfassend mit der Raumfahrt und dem Weltall. Die heutigen Experimente sind der krönende Abschluss des Schuljahres. So wird neben der Spitzenförderung auch den jüngsten Schülerinnen und Schülern die Faszination der Forschung näher gebracht.“
Das DroPS-Projekt wurde 2014 vom ZARM initiiert. Seit 2015 wird das Programm in Kooperation mit dem DLR_School_Lab Bremen durchgeführt und dieses Jahr ist erstmalig auch das Hacker Space Bremen beteiligt. Dr. Ertan Göklü, Nachwuchsbeauftragter des ZARM, betonte: „Das wichtigste Ziel des Programms ist es, den Schülerinnen und Schülern die Durchführung eines eigenen Forschungsprojektes zu ermöglichen, ihnen damit einen Einblick in das wissenschaftliche Berufsleben zu geben und ihr Engagement darüber hinaus mit der Anerkennung als Projektarbeit in der Oberstufe zu belohnen.“
Auch dieses Jahr hatten sich wieder viele Schülerinnen und Schüler für das DroPS-Projekt beworben. Im Dezember 2016 fiel die Entscheidung. Die ausgewählten Teams verfolgen dabei ganz unterschiedliche Fragestellungen: Sie untersuchen dabei das Verhalten von Flüssigkeiten wie Öl und Wasser in Schwerelosigkeit – und in einem Fall geht es um die Frage, wie sich ein Kreisel in der Schwerelosigkeit verhält. Der Kreisel wird dabei vor dem Abwurf mit einem Elektromagneten zum Taumeln gebracht.