Uhrenlabore
Das Institut betreibt drei verschiedene Labore, in denen u.a. Untersuchungen zur Zeitsynchronisation, zur Generierung einer Systemzeit aus mehreren Uhren (Ensemble-Zeit), zur Verifikation von Systemzeit-Algorithmen (Composite Clock) mit echten Messdaten oder zum Zeittransfer durchgeführt werden. Die Laborräume sind einzeln klimatisiert und durch eine unterbrechungsfreie Stromversorgung sowie eine Batterieeinspeisung gegen Stromausfall abgesichert.
Im Uhrenlabor werden hochgenaue Atomuhren (zwei aktive Wasserstoff-Maser, ein passiver Wasserstoff-Maser sowie drei Cäsium-Uhren) betrieben, die auf Übergängen der Hyperfeinstruktur basieren. Durch den separaten Raum wird sichergestellt, dass die empfindlichen Uhren nicht durch äußere Einflüsse beeinträchtigt werden. Eine dieser Cäsium-Uhren stellt in Kombination mit einem kalibrierten GNSS-Zeitempfänger UTC(DLR) dar und realisiert so die Anbindung an die Weltzeit.
Die Signale dieser Atomuhren werden in das Zeitlabor geführt und dort auf verschiedene Messsysteme verteilt. Hier können neben den oben genannten Untersuchungen und Realisierungen auch Vergleichsmessungen mit nicht dem Labor zugehörigen Uhren sowie Signaluntersuchungen mit Hilfe von GNSS-Zeitempfängern durchgeführt werden.
Des Weiteren betreibt das Institut ein Labor, das für den Betrieb optischer Uhren ausgelegt ist. Dies betrifft insbesondere den Aufstellort und das Messmittel, um beigestellte optische Uhren (beispielsweise des Instituts für Raumfahrtsysteme RY) gegeneinander zu vermessen oder mit den institutseigenen Atomuhren aus dem Uhrenlabor zu vergleichen, um ihre Stabilität hinsichtlich des Langzeitverhaltens bewerten zu können.