EVNet - Experimentation and Verification Network

Das „Experimentation and Verification Network“ (EVnet) ist ein System von verteilten Empfängern, das in Nahe-Echtzeit GNSS- und GNSS-bezogene Messdaten akquirieren, prozessieren und verteilen kann. Es besteht aus derzeit 13 Sensorstationen, die weltumspannend verteilt sind sowie einer zentralen Prozessierungs- und Steuerungseinheit (CPCF), die am DLR-Standort Neustrelitz betrieben wird.

EVnet unterstützt den Empfang und die Verteilung von GPS-, GLONASS-, GALILEO- und EGNOS-Rohdaten. Die erfassten Messdaten umfassen dabei Pseudo-Ranges, Trägerphasen, Dopplerverschiebungen, Träger-zu-Rausch-Verhältnis und Signalamplitude. Alle aufgezeichneten Daten werden in einer Datenbank für Langzeitanalysen abgelegt.

EVNet wurde ursprünglich für die Vermessung der Ionosphäre mit Hochratenempfängern entwickelt. Bisher konnten die Daten aus zwei kompletten solaren Zyklen archiviert werden. Die Daten fließen zudem fortlaufend in die Lagebilder und Vorhersagen des „Ionopheric Monitoring and Prediction Center“ ein. Darüber hinaus werden sie für die Weiterentwicklung von Ionosphärenmodellen und Vorhersageverfahren verwendet. Außerdem spielen sie eine zentrale Rolle bei der Evaluation der Signale von Galileo und anderer Konstellationen. In diesem Kontext dienen sie der Entwicklung sogenannter „Threat Models“, welche Abweichungen der Signale von ihren Spezifikationen beschreiben, die zu Positionsfehlern führen können. Threat Models sind essentiell, um Galileo in Anwendungen wie dem Landen von Flugzeugen verwenden zu können.

EvNet - Experimentation and Verification Network
Credit:

Enno Kapitza für DLR

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