31. Januar 2024

Rätselhafte GPS-Störungen behindern Schiffs- und Flugverkehr

Im Ostseeraum häufen sich Vorfälle, bei denen das Satellitennavigationssystem gezielt gestört wird. Diese Aktionen werden von Experten GPS-Jamming genannt. Auch Wissenschaftler des DLR-Instituts für Kommunikation und Navigation arbeiten an Gegenmaßnahmen.

Der NDR berichtet über großflächige Störungen vom Baltikum bis ins östliche Mecklenburg-Vorpommern. Die Hintergründe seien noch weitgehend unklar. Bei diesen Störfällen verlieren Schiffe ihr GPS-Signal und werden dadurch schwer steuerbar - Kollisionen und Grundberührungen drohen. Die Behörden vermuten sogenanntes GPS-Jamming als Ursache. Das sind gezielte Versuche, die vom Navigationssatelliten gesendeten Signale im Umfeld des Empfängers absichtlich zu stören. Dafür werden andere Sender genutzt, welche diese Störsignale senden.

Mit solchen Ausfällen befasst sich auch das DLR-Institut für Kommunikation und Navigation. In der in Neustrelitz ansässigen Abteilung "Nautische Systeme" unter Leitung von Dr. Ralf Ziebold werden solche Ausfälle simuliert und Systeme etabliert, die Alternativen bzw. Ergänzungen bieten. Gemeinsam mit Polen, Schweden und Dänemark wird ein landgestütztes System zur Positionsbestimmung rund um die Ostsee aufgebaut (R-Mode Baltic). Dabei werden auch vorhandene Infrastrukturen wie alte Antennenanlagen genutzt und mit neuen Empfängern auf den Schiffen erweitert. Das ermöglicht eine sichere Schifffahrt, auch wenn das Satellitennavigationssystem ausfällt.

Aktuell wird auch daran gearbeitet, elektronische Störquellen schnell ausfindig zu machen, um Schiffe und Flugzeuge zu warnen.