Rosetta in Zahlen
Zeitplan | |
---|---|
Die Europäischen Weltraumorganisation ESA beschließt die Rosetta-Mission | November 1993 |
Ursprünglicher Starttermin zum Kometen 46 P/Wirtanen (verschoben wegen technischer Probleme mit der Trägerrakete) | Anfang 2003 |
Start von Rosetta zum Zielkometen 67P/Churyumov-Gerasimenko | 2. März 2004, 8:17 Uhr MEZ |
Erster Vorbeiflug an der Erde | 4. März 2005 |
Vorbeiflug am Mars | 25. Februar 2007 |
Zweiter Vorbeiflug an der Erde | 13. November 2007 |
Vorbeiflug am Asteroiden Steins | 5. September 2008 |
Dritter Vorbeiflug an der Erde | 13. November 2009 |
Vorbeiflug am Asteroiden Lutetia | 10. Juli 2010 |
Beginn der Ruhephase | 8. Juni 2011 |
Ende der Ruhephase, „Wake-Up“ von Rosetta | 20. Januar 2014, 10:00 Uhr GMT |
Eintritt in die Umlaufbahn des Kometen | Mai 2014 |
Kartierung der Kometenoberfläche | 6. August 2014 |
Landung von Philae auf dem Kometen | 12. November 2014 |
Periheldurchgang (größte Nähe des Kometen zur Sonne) | 13. August 2015 |
Ende der operationellen Mission | 30. September 2016 |
Daten zur Mission | |
---|---|
Start | 2. März 2004, 8:17 Uhr MEZ |
Startort | Kourou, Französisch Guayana |
Trägerrakete | Ariane 5G |
Missionsdauer | Insgesamt zwölf Jahre, bis Dezember 2015 |
Mission Control Center | European Space Operations Centre (ESOC), Darmstadt |
Philae Lander Control Center | DLR MUSC (Nutzerzentrum für Weltraumexperimente), Köln |
Bodenstationen | Perth (Australien), Kourou (Französisch Guayana) |
Startmasse | 3.000 Kilogramm |
Treibstoffmasse | 1.670 Kilogramm |
Wissenschaftliche Nutzlast | 165 Kilogramm |
Rosetta-Orbiter | |
---|---|
Maße Orbiter | 2,8 x 2,1 x 2,0 Meter |
Maße Solarpanele | Zwei Stück, jeweils 14 Meter, mit einer Gesamtfläche von 64 Quadratmeter |
Energieversorgung / Energieproduktion der Solarpanele | 850 Watt bei 3.4 AE*, 395 Watt bei 5.25 AE* |
Kommunikationsantenne | High-Gain, 2,2 Meter Durchmesser, drehbar |
Instrumente (11) | |
ALICE | Abbildendes UV-Spektrometer, das die Zusammensetzung des Kometenkerns, der Koma und des Ionenschweifes analysiert. |
CONSERT (Comet Nucleus Sounding Experiment by Radio wave Transmission) | Sendet langwellige Radiosignale durch den Kometenkern, um dessen Struktur zu erkunden. |
COSIMA (Cometary Secondary Ion Mass Spectrometer) | Massenspektrometer, das kometare Staubkörner sammelt und deren chemische Zusammensetzung analysiert. |
GIADA (Grain Impact Analyser and Dust Accumulator) | Bestimmt Anzahl, Größe und Geschwindigkeit der Staubkörnchen in der Koma. |
MIDAS (Micro-Imaging Dust Analysis System) | Hochauflösendes Rastersondenmikroskop zur Untersuchung der Feinstruktur der Staubteilchen. |
MIRO (Microwave Spectrometer for the Rosetta Orbiter) | Mikrowelleninstrument zur Bestimmung der Zusammensetzung von Kern und Koma, zur Messung der kometaren Aktivität sowie zur Bestimmung physikalischer Eigenschaften der Kernoberfläche (Temperatur) und von Komamolekülen (Dichte, Temperatur und Geschwindigkeit). |
OSIRIS (Optical, Spectroscopic, and InfraRed Remote Imaging System) | Eine Tele- und eine Weitwinkelkamera nehmen hochaufgelöste Bilder in verschiedenen Spektralkanälen auf zur Charakterisierung des Kerns und seiner Umgebung. |
ROSINA (Rosetta Orbiter Spectrometer for Ion and Neutral Analysis) | Das Instrument besteht aus zwei Massenspektrometern sowie einem Drucksensor und bestimmt die chemische Zusammensetzung der Koma, die Isotopenverhältnisse sowie die Temperatur und Geschwindigkeit der Gasmoleküle. |
RPC (Rosetta Plasma Consortium) | Ionen- und Elektronendetektoren sowie ein Magnetometer messen physikalische Eigenschaften des Kerns und der Koma sowie die Wechselwirkungen von Koma und Schweif mit dem Sonnenwind. |
RSI (Radio Science Investigation) | Nutzt das Kommunikationssystem der Raumsonde zur Bestimmung des kometaren Gravitationsfeldes sowie der Größe, Masse, Form und Struktur des Kerns. |
VIRTIS (Visible and Infrared Thermal Imaging Spectrometer) | Abbildendendes Spektrometer, das die Zusammensetzung und Temperatur der Oberfläche misst sowie die Gasmoleküle in der Koma charakterisiert. |
Philae-Lander | |
---|---|
Masse | 100 Kilogramm |
Datenübertragung | 16 Kilobytes pro Sekunde via Orbiter |
Energieversorgung | Solargenerator, 4 Watt, primäre (für die ersten 60 Stunden nach der Landung auf dem Kometen) und sekundäre (aufladbare) Batterien |
Instrumente (10) | |
APX (Alpha-Particle-X-Ray-Spectrometer) | Spektrometer zur Untersuchung der chemischen Zusammensetzung der Materie direkt an der Oberfläche des Kometen. |
CIVA (Comet Infrared and Visible Analyzer) | Fotografiert den Landeplatz und untersucht die mit dem Bohrer SD2 gewonnenen Materialproben aus der Kometenoberfläche mit Mikroskopen. |
CONSERT (Comet Nucleus Sounding Experiment by Radio wave Transmission) | Radiowellensonde zur Durchleuchtung des Kometenkerns im Zusammenspiel mit dem Orbiter. |
COSAC (Cometary Sampling and Composition) | Bestimmt die elementare, isotopische und chemische Zusammensetzung der gefrorenen Komponenten der Kometenoberfläche bis in 30 Zentimeter Tiefe. |
MUPUS (Multi-Purpose Sensors for Surface and Subsurface Science) | Misst mit mehreren Sensoren die Oberflächentemperatur und die thermische Leitfähigkeit des Bodens. |
PTOLEMY (Methods Of Determining and Understanding Light elements from Unequivocal Stable isotope compositions) | Massenspektrometer mit vorschaltbarem Gaschromatographen zur Untersuchung der isotopischen Zusammensetzung der Bohrproben. |
ROLIS (Rosetta Lander Imaging System) | Panoramakamera, die während und nach der Landephase von Philae den Landeplatz fotografiert. |
ROMAP (Rosetta Lander Magnetometer and Plasmamonitor) | Ermittelt das Magnetfeld des Kometen und seine Plasmaumgebung. |
SD2 (Sample, Drill and Distribution) | Bohrmechanismus zur Gewinnung von Proben aus bis zu 30 Zentimeter Tiefe. |
SESAME (Surface Electric Sounding and Acoustic Monitoring Experiment) | Umfasst Sensoren zur Messung der akustischen und dielektrischen Eigenschaften des Kometenkerns sowie einen Partikeleinschlag-Monitor. |
Der Zielkomet 67P/Churyumov-Gerasimenko | |
---|---|
Herkunft | Objekt des Kuipergürtels; bewegt sich auf einer elliptischen Bahn zwischen Jupiter und Erde um die Sonne, gehört damit zur Jupiter-Familie. |
Entdeckungsjahr | 1969 |
Entdecker | K. Churyumov (Universität Kiew, Ukraine) und S. Gerasimenko (Institut für Astrophysik, Duschanbe, Tadschikistan) |
Erste Bilder des Kometenkerns | Am 12. März 2003 durch das Hubble-Weltraumteleskop; sie zeigen einen ovalen Himmelskörper von 3 x 5 Kilometern Größe. |
Mittlerer Durchmesser | 4 Kilometer |
Umlaufzeit um die Sonne | 6,5 Jahre |
Minimaler Sonnenabstand (Perihel) | 186 Millionen Kilometer (1,24 AE*) |
Maximaler Sonnenabstand (Aphel) | 852 Millionen Kilometer (5,68 AE*) |
Bahnexzentrizität | 0,64 (elliptische Bahn) |
Rotationsperiode | 12,4 Stunden |
Entwicklung seiner Umlaufbahn | Bis 1840 lag sein Perihel bei 4 AE*, ein Jupiter-Vorbeiflug folgte, der sein Perihel verringerte. Bis 1959 lag sein Perihel dann bei 2,7 AE*, ein weiterer Jupiter-Vorbeiflug im Februar 1959 reduzierte es weiter auf den heutigen Wert. |
Albedo (Reflexionsvermögen) | 0,05 - 0,06 (sehr gering, dunkler als Kohle) |
Dichte des Oberflächenmaterials | 500 Kilogramm pro Kubikmeter (vergleichbar mit Kork) |
Masseverlust | Während des Periheldurchgangs am 13. August 2015 wurden durch verdampfendes Eis bis zu 300 Kilogramm Kometenstaub pro Sekunde mitgerissen. |