Broschüre: Mission Rosetta (2015)
Reise zu einem Kometen
Deutschland hat sich maßgeblich an der Rosetta-Mission beteiligt; sowohl beim Bau von Instrumenten als auch bei industriellen Beiträgen für den Orbiter. Dieser wurde von dem Hauptauftragnehmer EADS Astrium (heute Airbus) in Friedrichshafen hergestellt. Die Landeeinheit Philae wurde von einem internationalen Konsortium unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und gebaut.
Das DLR stellt auf der Landeeinheit Philae drei der insgesamt zehn Experimente: Die ROLIS-Kamera zur Beobachtung der Kometenoberfläche während der Landephase, das SESAME-Experiment zur seismischen Untersuchung des Kometenkerns und das Gerät MUPUS, mit dem thermische Eigenschaften und die Festigkeit des Kometen gemessen werden.
Wichtigster DLR-Partner beim Bau des Landemoduls war die Max-Planck-Gesellschaft. Deren Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau hat unter anderem das Landegestell, den Abstoßmechanismus für die Trennung von der Sonde und das chemische Analyseinstrument COSAC entwickelt. Die Harpunen zur Verankerung im Eis des Kometen sowie ein Plasmainstrument wurden vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrik in Garching gebaut, ein Materialanalysegerät (APXS) stammt aus dem Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Außerdem waren, neben internationalen Partnern, aus Deutschland die Universitäten Münster, Mainz und Braunschweig beteiligt.
Die Rosettasonde wird vom European Space Operations Centre (ESOC) in Darmstadt gesteuert, der Lander Philae vom DLR-Nutzerzentrum für Weltraumexperimente MUSC (Microgravity User Support Center) in Köln. Bereits kurz nach dem Start wurden vom MUSC Tests und Kalibrationen der Nutzlast durchgeführt. Diese Tests wurden bis zum „Winterschlaf“ von Rosetta und Philae regelmäßig wiederholt, um die Einsatzbereitschaft des Moduls sicherzustellen.
Außerdem ist das DLR an mehreren Instrumenten auf dem Orbiter beteiligt. Für das Spektrometer VIRTIS zur Bestimmung der chemischen Zusammensetzung der Oberfläche des Kometenkerns und der Koma sowie zur Kartierung der Oberflächentemperatur wurden elektronische Komponenten und Software geliefert. Außerdem ist das Berliner DLR-Institut für Planetenforschung wissenschaftlich in die Instrumente OSIRIS, RPC und ROSINA involviert.