Digitalisierung in der Wirtschaft
Breitbandversorgung über Satelliten, Industrie 4.0 oder die numerische Simulation in Zulassungsprozessen – das DLR trägt zu verschiedenen Lösungen für Herausforderungen in der Digitalisierung der Wirtschaft bei.
Bevor industrielle Produkte wie Flugzeuge und Fahrzeuge vom Hersteller auf dem Markt angeboten werden dürfen, müssen sie zuvor eine behördliche Zulassung erhalten. Die Hersteller müssen dabei demonstrieren, dass ihr Produkt die geltenden Sicherheits- und Umweltvorschriften erfüllt. Dieser Nachweis, der beispielsweise bei Flugzeugen bis zu fünf Jahre dauern kann, ist für die Hersteller sehr zeit- und kostenintensiv.
Insbesondere auf Seiten der Industrie ist man daher bestrebt, die mit einer Zulassung verbundenen Kosten und Risiken zu reduzieren. Gleichzeitig soll ein neues Produkt möglichst schnell auf den Markt gelangen, um gegenüber der Konkurrenz im Vorteil zu sein. Mit Hilfe der Simulation Based Certification – auf Deutsch: simulationsbasierte oder auch virtuelle Zulassung – sollen Nachweise, die heutzutage überwiegend in Form von aufwändigen realen Boden-, Flug- oder Fahrversuchen erbracht werden, zunehmend digital am Rechner erbracht werden.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist in der einzigartigen Position, die Herausforderungen einer „Simulation Based Certification“ zu meistern. Es entwickelt seit über 30 Jahren High Performance Computing (HPC)-effiziente Software und verfügt zudem über die erforderlichen Großforschungsanlagen mit fortschrittlichster Messtechnik zur Validierung. Das Ziel des Querschnittsprojekts Simulation Based Certification ist es, numerische Simulationsverfahren aus den Schwerpunkten Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und Verkehr derart weiterzuentwickeln, dass sie langfristig von den Zulassungsbehörden für die Nachweisführung akzeptiert werden.