horizons

Eine Reise durch Zeit und Raum – DLR-Zeitkapsel fliegt mit Alexander Gerst zur ISS

Am 29. Mai 2017 verkündete der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst, wie seine zweite Mission in den Weltraum heißen wird: Horizons. Aber nicht nur das. Neben dem Logo und den Experimenten, die er 2018 an Bord der Internationalen Raumstation ISS durchführen wird, stellte er noch einen ganz besonderen Gegenstand auf der Pressekonferenz vor: eine Zeitkapsel. Sie wird ebenfalls die Reise ins All antreten.

Die Aluminiumkugel, gefertigt von Auszubildenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), wird von Alexander Gerst an Bord der ISS versiegelt und soll erst 50 Jahre später, also 2068, geöffnet werden. Den Inhalt konnten alle mitbestimmen: Bis zum 30. Juni 2017 lieft die Aktion „Projekt_4D“, bei der das Jugendportal DLR_next gemeinsam mit der Stiftung Lesen Schülerinnen und Schüler deutschlandweit dazu aufrief, ihre Wünsche und Vorstellungen für die Zukunft zu formulieren. Zusätzlich zu der Schulaktion wurden über die Social Media-Kanäle des DLR sogenannte Slices of Life gesammelt – Fotos aus dem Alltag der Menschheit heute. Alle Einsendungen wurden auf einem speziellen, langlebigen Datenträger gespeichert: einer M-Disc im Blu-Ray-Format. Während bei herkömmlichen Speichern wie DVDs, CDs oder USB-Sticks die Gefahr besteht, dass die Daten über die Jahre und Jahrzehnte verblassen und dann eines Tages nicht mehr lesbar sind, ist diese Disc auch über lange Zeiträume gegen das digitale Vergessen immun. Neben dem Datenträger werden noch weitere Gegenstände in der Kapsel aufbewahrt. Sie sollen symbolisch für die Forschungsgebiete des DLR stehen. So befinden sich beispielsweise ein kleiner Papierflieger, Sonnenblumensamen, ein kleines Spielzeugauto und Meteoritenstücke in der Kapsel.

Nach der Landung wird Alexander Gerst die Zeitkapsel an die Stiftung Haus der Geschichte in Bonn übergeben, wo sie ausgestellt und 50 Jahre lang aufbewahrt wird. Von wem wird sie dann 2068 geöffnet werden – und wie wird wohl auf die heutige Menschheit zurückgeblickt werden?

Nachwuchsförderung

Die Zeitkapsel ist – neben anderen Maßnahmen zur Nachwuchsförderung wie Unterrichtsmaterialien, einem Schulwettbewerb zu Umweltfragen und Lehrer-Workshops zu Raumfahrtthemen – eine Aktion, um bei jungen Menschen das Interesse für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu steigern und Begeisterung für Wissenschaft und Forschung zu wecken.

Kontakt

Dr. Christoph Pawek

Vor­stands­be­auf­trag­ter für Nach­wuchs­för­de­rung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Rutherfordstraße 2, 12489 Berlin-Adlershof