Das Projekt HALO
Neue Dimensionen in der Atmosphärenforschung und Erdbeobachtung
HALOs herausragende Eigenschaften, das neue Betriebskonzept sowie die breite Nutzergemeinschaft eröffnen neue Dimensionen in der Umwelt- und Klimaforschung mit Flugzeugen in Deutschland und Europa. Aber auch für die Erdbeobachtung erschließt HALO neue Möglichkeiten:
- HALO ermöglicht durch seine Leistungsfähigkeit und einzigartige Ausstattung neuartige Experimente und größere Nutzlasten
- Das neue Betriebsmodell fördert insbesondere die Beteiligung der Hochschulen an der Atmosphärenforschung mit Flugzeugen
- HALO ist eingebettet in die europäische Forschungslandschaft und vervollständigt die europäische Kompetenz auf diesem Gebiet
- HALO wird europaweit über entsprechende Forschungsprogramme zur Verfügung stehen
- Die großen Reichweiten machen HALO zu einem globalen Werkzeug. Dadurch trägt HALO zu einer engeren internationalen Zusammenarbeit im weltweiten Netzwerk mit vergleichbaren Projekten bei
- HALO baut die deutsche Spitzenposition in der Atmosphärenforschung und Erdbeobachtung aus
Die Grundlage politischer Entscheidung
Menschliches Handeln beeinflusst die Atmosphäre und das Klima. Internationale Konventionen wie die Protokolle von Montreal und Kyoto waren erste wichtige Schritte zur Begrenzung der Veränderungen von Ozonschicht und Klima. Weiterführende Abkommen zum Klimaschutz sind jedoch notwendig. Um dafür eine sinnvolle politische Entscheidungsgrundlage zu schaffen, müssen die Prozesse, die sich in unserer Atmosphäre abspielen, sehr viel besser verstanden werden als bisher. Belastbare experimentelle Daten zum Verständnis unserer Atmosphäre sind wesentliche Bausteine für zukünftige, genauere Klimaprognosen. HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft) wird einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis unserer Atmosphäre leisten. Auf Grund seiner herausragenden Flugeigenschaften und Messmöglichkeiten wird HALO eine neue Dimension für die Umwelt- und Klimaforschung in Deutschland und Europa mit Forschungsflugzeugen erschließen.
Atmosphärenforschung mit Flugzeugen – unverzichtbar für Klima- und Umweltforschung
Die Atmosphärenforschung hat in Deutschland eine lange Tradition und umfasst viele Disziplinen, die von Laboruntersuchungen über Langzeitbeobachtungen an Bodenstationen und intensiven Feldexperimenten bis zur Auswertung von Satellitendaten und dem Einsatz von aufwändigen Rechenmodellen reichen. Diese verschiedenen Ansätze sind eng miteinander verzahnt und voneinander abhängig.
Forschungsflugzeuge sind für die Klima- und Umweltforschung unverzichtbar. Das Flugzeug als Beobachtungsplattform schließt die Lücke zwischen erdgebundenen Beobachtungsstationen und Satelliten. Es hat den Vorteil, sich frei in der Atmosphäre bewegen und damit Instrumente für gezieltere Untersuchungen genau an den gewünschten Einsatzort bringen zu können. Im Vergleich zum Satelliten haben Flugzeugmessungen eine bessere räumliche Auflösung und den Vorteil, auch sehr komplizierte Instrumente tragen zu können. Flugzeuge dienen auch als Test- und Entwicklungsplattform für Satelliteninstrumente und zur Validierung erd- und weltraumgebundener Systeme.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt betreibt seit über 35 Jahren Forschungsflugzeuge, unter anderem einen Jet des Typs Falcon 20-E, der seit 1976 sehr erfolgreich eingesetzt wird. Das DLR verfügt damit über sehr umfangreiche Erfahrungen bei der Planung und Durchführung von Flugmesskampagnen.