Alexander Gerst

Alexander Gerst beim Training
Alexander Gerst trainiert im Gagarin Cosmonaut Training Center im Sternenstädtchen in Russland für seinen sechsmonatigen Aufenthalt auf der ISS
Credit:

GCTC.

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Im Mai 2009 wurde Alexander Gerst als einer der sechs neuen ESA-Astronauten vorgestellt. Er setzte sich gegen 8413 Bewerber aus 20 Mitgliedsstaaten durch. Im Anschluss an die zwei-jährige Grundausbildung in der russischen Raumfahrttechnik in Moskau sowie die Raumfahrerausbildung im europäischen Astronautenzentrum in Köln folgte die Ernennung zum dritten deutschen Astronauten, der die Internationale Raumstation ISS besuchen wird.

Studium, Promotion und missionsspezifische Ausbildung

Der am 3. Mai 1976 in Künzelsau geborene Schwabe hatte schon immer großes Interesse an unserem Universum, der Entstehung des Mondes und was sich hinter dem Horizont, in unserer kosmischen Umgebung verbirgt. Er studierte nach seinem Abitur Geowissenschaften an der Universität Karlsruhe und erlangte dort sein Diplom. Im Anschluss absolvierte er in Wellington, Neuseeland, seinen Master of Science in Geophysik. 2006 war er als Sommerstipendiat im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt tätig. 2010 promovierte Gerst mit seiner Dissertation über die Eruptionsdynamik des arktischen Vulkans Mount Erebus an der Universität Hamburg. Schließlich bewarb er sich 2008 um eine Aufnahme in die Astronautenabteilung der ESA und ließ seinen Kindheitstraum wahr werden.

Blue Dot-Missionslogo
Logo der Mission „Blue Dot – Shaping the future“ des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst zur Internationalen Raumstation ISS.
Credit:

ESA.

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Im August 2011 war es soweit: Alexander Gerst wurde neben dem Russen Maxim Surajew und dem Amerikaner Reid Wiseman als neues Besatzungsmitglied auf der Internationalen Raumstation ISS für die Mission „Blue Dot“ benannt. Nach zwei Jahren missionsspezifischer Vorbereitungen in den Bereichen Medizin, Raumfahrttechnik, Weltraumforschung und der russischen Sprache, startete Gerst mit seinen zwei Kollegen am 28. Mai 2014 vom Weltraumbahnhof Baikonur in einer Sojus-Trägerrakete ins All. Hier arbeitete er sechs Monate als Bordingenieur der ISS-Expedition 40/41. Neben zahlreichen Experimenten unter anderem in den Bereichen der Materialphysik, Humanphysiologie, Strahlenbiologie und Astrophysik, war Alexander Gerst verantwortlich für das Andocken des europäischen Raumfrachters ATV-5 und eines Außenbordeinsatzes. Nach 165 Tagen und 8 Stunden Leben und Arbeiten auf der ISS kehrte er am 10. November 2014 wieder auf die Erde zurück. Von da an folgten zahlreiche Auswertungen der im All durchgeführten Experimente, sowie Gesundheitschecks und medizinische Betreuung unter anderem im Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt in Köln.

Missionslogo „horizons“
Die ISS-Mission „Horizons“. Während der Mission übernahm Astronaut Alexander Gerst zeitweilig die Aufgabe des Commanders.
Credit:

DLR/ESA/Steinbeis Beratungszentren GmbH.

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Auf Grund seiner wissenschaftlichen Arbeit und seines Engagements auf der ISS wurde Alexander Gerst von Joachim Gauck am 13. Januar 2015 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann überreichte ihm am 25. April 2015 den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg.

Am 6. Juni 2018 flog er zum zweiten Mal zur ISS. Während seiner Mission „horizons – Wissen für Morgen“ übernahm Gerst als zweiter Europäer und erster Deutscher das Kommando der ISS.

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