Aeroakustischer Windkanal Braunschweig (AWB)

Im DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik, der Abteilung Technische Akustik, am Standort Braunschweig, erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Umströmungsschallquellen, um zukünftig Transportflugzeuge aber auch Windenergieanlagen leiser werden zu lassen. 

Geräuscharmer Windkanal

Die Erforschung von Umströmungsschallquellen und die Entwicklung von Maßnahmen zur Lärmminderung spielen für den Entwurf zukünftiger Transportflugzeuge eine große Rolle. Um die einzelnen Entwicklungsstufen bei diesem Forschungsvorhaben testen zu können, bedarf es daher speziellen Testeinrichtungen für strömungsakustische Untersuchungen.

Mit dem AWB verfügt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) über einen leisen Windkanal, der die sehr geräuscharme Erzeugung eines Luftstroms von bis zu 60 Meter pro Sekunde ermöglicht. In einem solchen Luftstrom lässt sich ein aerodynamisch induzierter Schall hinsichtlich seiner Quellen und deren Abstrahlung vermessen.

Sein Freistrahl durchströmt einen großen, reflexionsarmen Messraum (untere Grenzfrequenz etwa 200 Hertz für Breitbandlärm). Die Strahldüse besitzt einen rechteckigen Querschnitt von 1200 Millimeter x 800 Millimeter (Höhe x Breite). Eine zusätzliche Druckluftversorgung ermöglicht die akustische Untersuchung von Strahlströmungen und deren Wechselwirkung mit Flügeln. Der Aeroakustische Windkanal ist mit einem Kollektor ausgerüstet, der es ermöglicht, auch stark abgelenkte Strömungen, wie sie zum Beispiel durch Hochauftriebssysteme erzeugt werden, vollständig aufzunehmen.

Forschungswerkzeug, um Lärm auf die Spur zu kommen

Die Großforschungsanlage ist in ihrer Art – Größe, Kosten und aero-akustische Auslegung – europaweit einmalig und dient hauptsächlich als tägliches „Forschungswerkzeug“ der Abteilung Technische Akustik (TEA) des DLR-Instituts für Aerodynamik und Strömungstechnik. Es werden darüber hinaus aero-akustische Untersuchungen im Rahmen nationaler oder europäischer Förderprojekte durchgeführt. Direkte Dienstleistungen für Kunden aus der Industrie sind möglich.

Die Großforschungsanlage dient also vorwiegend dazu, Lärmquellmechanismen zu ermitteln, Konzepte zur Lärmreduzierung an Komponenten zur erproben und Validierungsexperimente für neue Simulations- und Rechenverfahren durchzuführen. Damit bietet der AWB eine einzigartige Basis für spezielle Akustikmessungen und zugleich eine optimale Ergänzung zu Großwindkanälen.

Kontakt

Volker Speelmann

Leitung Forschungsinfrastrukturen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Vorstandsbereich Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen
Linder Höhe, 51147 Köln

Stephan-Michael Pott-Pollenske

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik
Lilienthalplatz 7, 38108 Braunschweig