Die Dornier 328-100 wird im Rahmen des Projekts UpLift zum fliegenden Prüfstand (Flying Testbed) für klimaverträgliche Luftfahrttechnologien umgebaut. Mit dem Flugzeug sollen die Klimaschutz-Potenziale verschiedener neuer Technologien, wie zum Beispiel vollsynthetischer Kraftstoffe oder von Wasserstoff vermessen und quantifiziert werden. Das Flugzeug ist am DLR-Standort Braunschweig stationiert und reiht sich dort in die größte zivile Forschungsflotte Europas ein.
In zukünftigen Förderprojekten des Luftfahrtforschungsprogramms des Bundes kann das fliegende Testlabor von Forschungseinrichtungen und Industrie-Unternehmen genutzt werden – gerade auch von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Start-ups, die selbst keine eigene Möglichkeit für Flugtests haben. Auf diese Weise können vielversprechende System-, Antriebs- und Treibstofftechnologien für die Dekarbonisierung der Luftfahrt unter realen Flugbedingungen erprobt werden, um den Praxiseinsatz maßgeblich zu beschleunigen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) fungiert bei UpLift als Betreiber des neuen Flugzeugs und führt die Flugexperimente durch. Die nötigen Umbauten am Flugzeug werden größtenteils vom Flugzeughersteller und Projektpartner Deutsche Aircraft entwickelt und umgesetzt.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert die Beschaffung sowie die Umrüstung und Nutzung als fliegender Prüfstand für klimaverträgliche Luftfahrt-Technologien (Flying Testbed) mit 45,2 Millionen Euro. Den Förderbescheid hat Dr. Anna Christmann, Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, im Mai 2023 an Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla, Vorstandvorsitzende des DLR, übergeben. Die Förderung für die Jahre 2023 bis 2025 ist Teil des BMWK-Luftfahrtforschungsprogramms LuFo Klima, dem zentralen Instrument, mit dem die Bundesregierung die Luftfahrtbranche auf ihrem Weg hin zur CO2-Neutralität unterstützt.
Forschungsschwerpunkte
Der Weg zu einer klimaverträglichen Luftfahrt erfordert zunächst ein genaues Verständnis der Klimawirkung der verschiedenen System- und Antriebskonzepte unter sehr unterschiedlichen Einsatzbedingungen. Deshalb wird das Flugzeug vor allem zur Verbrennung von vollsynthetischen Kraftstoffen und zur Simulation von Wasserstoff-Abgasen ertüchtigt, deren Klimaschutzwirkung im Fluge vermessen und quantifiziert wird. Aufbauend hierauf ermöglicht UpLift die Flugerprobung der aussichtsreichsten Technologiekandidaten unter Realbedingungen, wie zum Beispiel den Einsatz von Wasserstoff als möglichen nachhaltigen Flugzeugtreibstoff der Zukunft. Das fliegende Testlabor des DLR ist technologieoffen und soll den Weg zu einer neuen Flugzeuggeneration ebnen. Die Dornier 328-100 Modell 20 gibt dem DLR gemeinsam und in enger Partnerschaft mit der Luftverkehrsindustrie, der Luftverkehrswirtschaft ebenso wie mit KMU und Start-ups die Möglichkeit, ihre neuen Systeme, Antriebe und Konzepte im Flugversuch zu erproben.