Die Andenregion ist in besonderem Maße Naturgefahren wie Erdbeben, Tsunamis, Überschwemmungen, Erdrutschen, vulkanischen Aktivitäten und Hitzewellen ausgesetzt. Aus diesem Grund haben EOC-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Sonderausgabe herausgegeben, um die Fachwelt über die neuesten Entwicklungen, Möglichkeiten und Grenzen einer umfassenden Multi-Risiko-Bewertung in der Katastrophenvorsorge zu informieren.
Sonderausgabe „Multi-risk assessment in the Andes region”
Alle 11 Artikel der Sonderausgabe sind auf der Webseite der Zeitschrift „Natural Hazards and Earth System Sciences“ online verfügbar.
Bild: 1/3, Credit:
European Geosciences Union
Tsunami-Warnschild an der Küste von Lima, Peru
Perus Hauptstadt Lima liegt an der Pazifikküste am Fuße der Anden und bildet mit der angrenzenden Hafenstadt Callao den größten Ballungsraum des Landes mit ca. 11 Millionen Menschen. Lima ist das Handels- und Industriezentrum sowie die kulturelle Metropole des Landes. Siedlungen und Infrastrukturen reichen dabei direkt bis an die Küste. Das Risiko durch Erdbeben und Tsunamis ist für die Menschen in dieser Region daher besonders hoch.
Die Küstenregion von Valparaíso ist durch Erdbeben und Tsunamis stark gefährdet. Mehr als eine Million Einwohner leben im Großraum Valparaíso. Die Region war in der Vergangenheit zum Teil folgenschweren Erdbeben, Tsunamis, starken Regenfällen, Erdrutschen und Waldbränden ausgesetzt.
Die Sonderausgabe mit dem Titel „Multi-Risiko-Bewertung in der Andenregion“ soll einen Beitrag zur wachsenden Forschung auf dem Gebiet der Risikobewertung leisten, ausgehend von gefährdungsspezifischen Bewertungen bis hin zur Analyse komplexer Gefahrensituationen und Multi-Risiken. Der Band enthält 11 Artikel, die verschiedene Themen zur Prävention und Vorbereitung im Katastrophenfall behandeln.
So befassen sich einige Beiträge mit der Entwicklung von Szenarien. Diese helfen, mögliche Ereignisse und ihre Auswirkungen zu erfassen und zu beschreiben. Der Einsatz von Satellitenbildern spielt in fast allen Artikeln eine entscheidende Rolle. Ein besonderer Anwendungsfall demonstriert, wie städtischen Strukturen erkannt und kategorisiert werden können und macht die damit verbundenen Herausforderungen deutlich.
Die Sonderausgabe zeigt, wie wichtig die Einbeziehung der Nutzer und ihrem Feedback ist, um methodische Ansätze und Forschungsfragen aus der Theorie in die Praxis zu überführen. Mögliche Hindernisse werden oft erst beim Transfer von wissenschaftlichen Anwendungen zu präoperativen Prototypen sichtbar.
Alle Artikel dieses Sonderheftes können kostenlos von der Webseite der Zeitschrift heruntergeladen werden.
