Der deutsche Wald im Klimastress – ForstEO-Projekt gestartet
Die ungewöhnlich starken Hitze- und Dürreperioden der vergangenen fünf Jahre haben dem Wald in Deutschland stark zugesetzt und den Schädlingsbefall begünstigt. Künftig soll die Erdbeobachtung dem Waldsektor umfassend Daten liefern, um Waldschäden und Schadursachen frühzeitig erkennen und das Waldmanagement besser anpassen zu können. Am 21.3.2023, dem Tag des Waldes, wurde hierfür das Projekt ForstEO gestartet.
Das EOC arbeitet in dem Projekt mit den forstwissenschaftlichen Versuchsanstalten der Bundesländer Bayern und Thüringen zusammen sowie mit assoziierten Partnern, die für Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein tätig sind. Der Zuständigkeitsbereich der Kooperationspartner aus den Bundesländern deckt fast zwei Drittel der Waldfläche Deutschlands ab und bildet damit eine geeignete Voraussetzung für regional-orientierte Untersuchungen sowie für eine anvisierte deutschlandweite Schadenserhebung.
Das vom EOC koordinierte Verbundvorhaben soll aus Erdbeobachtungsdaten qualitativ geprüfte und robuste Informationsprodukte ableiten, um das nationale Waldmonitoring zu erweitern und zu verbessern. Zeitserien der heute verfügbaren Erdbeobachtungsysteme liefern hierfür die geeignete räumliche und zeitliche Auflösung. Diese bieten ein großes Potential, das mit Hilfe von ForstEO weiter erschlossen werden soll. Mit Methoden des Maschinellen Lernens werden Waldschäden in kurzen Zeitabständen erfasst, unter Berücksichtigung meteorologischer, waldklimatischer und weiterer Daten bestimmten Schadursachen zugeordnet und mit einem Schwerpunkt auf Schäden im Laubholz näher untersucht.
ForstEO wird im Rahmen des Waldklimafonds über drei Jahre durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Der Waldklimafonds fokussiert auf Projekte, die helfen, die Waldökosysteme an den Klimawandel anzupassen.