Vulkanausbruch des "Mauna Loa" auf Hawaii
Nach siebenjähriger Ruhe brach am 27. November der hawaiianische Vulkan Mauna Loa aus. Die Auswertungen des EOC zeigen die Schweldioxid-Emissionen, die von Hawaii aus über große Entfernungen verfrachtet werden. Die Messung der vulkanischen Emissionen erlauben unter anderem, den Flugverkehr vor vulkanischen Aschewolken zu warnen, die den Triebwerken von Flugzeugen gefährlich werden können.
Nach seiner letzten Eruption im Jahr 1985 blieb der Vulkan ruhig, zeigt aber im Jahr 2019 erhöhte Anzeichen von Unruhen und einen Anstieg der Gipfelhöhe des Vulkans in den letzten Jahren. Die Lavaströme gingen zunächst von der Caldera aus, später öffneten sich mehrere Spalten in der nordöstlichen Riftzone, die Lavafontänen erzeugten und Asche und Gas freisetzten.
Dabei werden enorme Mengen an Schwefeldioxid (SO2) freigesetzt, die mit einer Menge von etwa 130 kt pro Tag hoch in die Atmosphäre aufsteigen und über die USA nach Osten transportiert werden. Sentinel-5p/TROPOMI konnte die ausgedehnte vulkanische SO2-Fahne ab dem 28. November aufspüren. Die Menge und Höhe des vom Mauna Loa freigesetzten SO2 wird täglich mit dem UV-Spektrometer TROPOMI mit einer räumlichen Auflösung von 3,5x5,5 km analysiert.
S5p wurde am 13. Oktober 2017 gestartet und ist seit März 2018 in Betrieb. Der SO2-Retrieval-Algorithmus und die operationellen Prozessoren wurden von BIRA und DLR entwickelt und sind in das S5p-Bodensegment integriert, das am DLR Earth Observation Center (EOC) in Oberpfaffenhofen betrieben wird.
SO2 ist ein natürliches Spurengas in der Erdatmosphäre. Die größte Quelle für SO2 in der Atmosphäre ist die Verbrennung von fossilen Brennstoffen in Kraftwerken und anderen Industrieanlagen. Darüber hinaus wird SO2 durch vulkanische Entgasungsereignisse und Eruptionen in die Atmosphäre eingetragen, und zwar sowohl in der unteren Troposphäre (passive Entgasung) als auch hoch bis in die Stratosphäre (explosive Eruptionen).
Die rechtzeitige Erfassung von SO2 ist äußerst wichtig für Vulkanausbrüche, die eine große natürliche Gefahr darstellen, nicht nur für die lokale Umwelt und die Bevölkerung in der Nähe großer Vulkane, sondern auch für die Luftfahrt.