EOC unterstützt neuen, flugzeugbasierten Raketenstart mit DLR-Antarktis-Station
Die ersten Minuten nach einem Raketen-Launch sind entscheidend. Wurde der geplante Orbit erreicht? Das EOC hat im Auftrag von Virgin Orbit mit seiner Bodenstation in der Antarktis, der German Antarctic Receiving Station – GARS O’Higgins – den Start der LauncherOne begleitet. Es handelt sich dabei um den zweiten sogenannten Air-Launch der Firma.
Virgin Orbit ist eine Firma des britischen Unternehmers Sir Richard Branson, die für Satellitenstarts eine schnelle, flexible und günstige Alternative zu den bisherigen Launchern anbieten möchte. Am Sonntag den 17. Januar startete in Kalifornien die mobile Raketenplattform von Virgin Orbit, die Cosmic Girl, eine umgebaute Boeing 747-400. Unter ihren Tragflächen trug sie eine Rakete mit 10 Cube-Sat-Satelliten an Bord.
In großer Höhe wurde die LauncherOne getaufte Rakete freigegeben und gezündet und erreichte mit Hilfe der beiden Triebwerksstufen erfolgreich die geplante Umlaufbahn.
Der Orbit führte LauncherOne in den ersten Minuten über die EOC-Empfangsstation an der Spitze der antarktischen Halbinsel. Deshalb hat Virgin Orbit das EOC beauftragt, die Bahn des Launchers zu verifizieren und mit der Bodenstation präzise Tracking-Daten für den nächsten Kontakt über Mauritius zu liefern. Ein EOC-Mitarbeiter peilte vor Ort in O’Higgins auf Basis der vorausberechneten Orbitdaten den kommerziellen Launcher an, um die erlösende Botschaft geben zu können.
Virgin Orbit twitterte daraufhin: „Just heard from our dish at O'Higgins in Antarctica. The upper stage is still on track and systems are looking nominal.”
Die Station O’Higgins ist seit dem 30. November routinemäßig wieder durch DLR-Kollegen besetzt, die sich um den Satellitendatenempfang sowie um Wartung und Ausbau der Station kümmern. Der Empfang der LauncherOne Daten wurde durch Kollegen aus dem bayrischen Home Office unterstützt, die unter anderem Kontakt zu Virgin Orbit gehalten und die Datenauslieferung übernommen haben.
Künftig soll die modernisierte Bodenstation GARS O’Higgins intensiver auch für solche Telemetry & Telecommand -Aufgaben (TT&C) genutzt werden. Neben nationalen Erdbeobachtungs- und Wissenschaftssatelliten ist O’Higgins vor allem auch für die wachsende Schar von Satellitenkonstellationen von Interesse, wie sie von vielen jungen Start-Up Firmen geplant, oder schon in den Orbit gebracht worden sind.
Ein Mitarbeiter peilte vor Ort auf Basis der vorausberechneten Orbitdaten den kommerziellen Launcher an, um die erlösende Botschaft geben zu können.