Australische Botschafterin zu Gast beim EOC
Die australische Botschafterin Lynette Wood besuchte am 16. Dezember 2019 das Deutsche Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen. Begrüßt wurde sie von Prof. Dr. Hansjörg Dittus, Vorstand für Raumfahrtforschung und -technologie. Seit Jahren bestehen enge Beziehungen zu Wissenschaft und Wirtschaft in Australien. Für diese Beziehung spielt unter anderem die Erdbeobachtung eine große Rolle.
In Oberpfaffenhofen – als "der" Raumfahrtstandort – führte der erste Weg der Delegation zum Raumflugbetrieb und dem Raumfahrtkontrollzentrum. Der DLR-Raumflugbetrieb ist die zentrale Einrichtung für die Durchführung von Raumflugmissionen in Deutschland mit Standorten in Köln, Oberpfaffenhofen und Weilheim. Die Verantwortung der Einrichtung reicht dabei von Satellitenmissionen für die Erdbeobachtung, Wissenschaft und Kommunikation bis hin zu bemannten Missionen und Erkundungsflügen in das Planetensystem.
Ein besonderes Interesse der Botschafterin galt der Erdbeobachtung. Erdbeobachtung ist Teil der strategischen Ausrichtung Australiens und ein wichtiger Teil der bestehenden Zusammenarbeit zwischen DLR und Australien.
Am Earth Observation Center EOC erklärte Prof. Richard Bamler die Forschungen und Entwicklungen der beiden Institute auf dem Gebiet der Fernerkundung. Die Wissenschaftler arbeiten an Antworten zu drängenden Fragen der Gesellschaft in den Bereichen Umwelt und Klima, Mobilität und Planung, Prävention und Management von Naturkatastrophen und der zivilen Sicherheit. Dr. Torsten Riedlinger präsentierte die Arbeiten des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI), insbesondere zu den Analysen der derzeit in Australien wütenden Waldbrände. Der Botschafterin wurden bei ihrem Besuch aktuelle Satellitenbilder der DLR-Satellitenmission FireBIRD gezeigt, welche das Ausmaß und die Intensität der Brände zeigt.
Starke Berührungspunkte gibt es bereits zwischen dem Institut für Kommunikation und Navigation und der Australian National University (ANU) im Bereich der optischen Kommunikation und den Quantentechnologien; darüber hinaus mit der University of Melbourne und der Curtin University of Technology (Perth) im Bereich der Satellitennavigation. Das Institut befasst sich mit der Konzeption und Analyse von Systemen für die Kommunikation und Navigation in Anwendungen der Raumfahrt, Luftfahrt, Verkehr und Sicherheit. Das Spektrum der Arbeiten reicht von Grundlagenfragen bis hin zu Technologie-Demonstrationen.
Zum Abschluss des Besuches schüttelte Lynette Wood beim Institut für Robotik und Mechatronik die Hand des humanioden Roboters Justin und erlebte Robotik und Medizintechnik auf höchstem Niveau. Vorgestellt wurde das Medizinprojekt SMiLE: Im Projekt SMiLE werden Konzepte und Assistenz-Anwendungen entwickelt, um sowohl Menschen mit Behinderungen als auch pflegebedürftigen Personen eine effektive Unterstützung im Alltag zu bieten.