13. September 2017

Eröffnung der Bayerischen Klimawoche 2017

Am Samstag, den 9. September 2017, eröffnete die bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, Frau Ulrike Scharf, MdL, in der Münchener Residenz sowie anschließend im Rahmen des Streetlife Festivals auf dem benachbarten Odeonsplatz die diesjährige Klimawoche.

In ihrer Rede führte die Ministerin u.a. aus, dass die bayerische Staatsregierung als Teil eines umfangreichen Pakets von Maßnahmen zum Schutz des Klimas auch die Forschungsaktivitäten in der bayerischen Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) auf der Zugspitze unterstützt.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ist hier seit vielen Jahren mit eigenen Messungen und verschiedenen Aktivitäten zur Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses engagiert. Das DFD führt hier in Kooperation mit der Professur für Fernerkundung der Atmosphäre an der Universität Augsburg seit dem Jahr 2004 operationell Messungen des atmosphärischen Luftleuchtens (Airglow) durch; die bisher gewonnene Zeitreihe der Temperatur in dem Höhenbereich von etwa 87 Kilometern Höhe gehört heute zu den längsten konsistenten Zeitreihen weltweit und erlaubt es mittlerweile, durch Kombination mit vergleichbaren Messungen, selbst klimarelevante Veränderungen zu studieren. Die Daten sind Teil des vom DFD koordinierten internationalen "Network for Detection of Mesospheric Change" (NDMC) und sind über das vom DFD betriebene WMO-Weltdatenzentrum für Fernerkundung der Atmosphäre (WDC-RSAT) tagesaktuell verfügbar.

In einer sich an die Rede der Staatsministerin anschließenden Podiumsdiskussion in der Residenz in München erläuterte der wissenschaftliche Koordinator der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus, Professor Michael Bittner, DFD, das von Bayern initiierte und geführte internationale Programm „Virtuelles Alpenobservatorium, VAO“, dessen Strategie für die kommende Dekade erst kürzlich öffentlich in Brüssel vorgestellt wurde. VAO stellt den Zusammenschluss von zahlreichen Forschungseinrichtungen, Observatorien, Daten- und Rechenzentren im Alpenraum dar. Unter dem Motto: „Joining forces instead of duplicating efforts“ arbeiten Beteiligte aus allen Alpenstaaten und auch aus assoziierten Ländern daran, den Einfluss des Klimawandels auf dieses hochkomplexe Teilgebiet des Erdsystems besser zu beobachten, zu verstehen und zu prognostizieren. Das DFD ist darin neben fachlichen Aktivitäten insbesondere beteiligt an dem Aufbau des Alpine Environmental Data Analysis Center, AlpEnDAC, welches neben dem Zugang zu Daten, zu deren Darstellung und Verschneidung („data-on-demand“)  auch den Zugang zu numerischen Modellen („computing-on-demand“) und Services ermöglicht und darüber hinaus an zukunftsweisenden Konzepten zur Fernsteuerung von Messinstrumenten („operating-on-damand“) arbeitet. VAO soll insbesondere eingebunden werden in die zukünftige Alpenstrategie der Europäischen Weltraumagentur, ESA, sowie in das nächste Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union.

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Kontakt

Univ.-Prof. Dr. rer. nat. Michael Bittner

Abteilungsleitung
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD)
Atmosphäre
Oberpfaffenhofen, 82234 Weßling
Tel: +49 8153 28-1379