14. Juli 2016

Ostseeküste im Fokus

Messteam der Schiffskampagne im Einsatz
Spektrometermessung an einer Bodenprobe des Ostseegrunds

Am 5. Juli fand im EOC die offizielle Startveranstaltung  des Projekts CoastMap statt. In CoastMap wird das Potential der Hyperspektralfernerkundung für die Analyse von Gewässern und Uferbereichen untersucht. Die Verwendung von spektral hochauflösenden Sensoren erlaubt die Kartierung der Wassertiefe (Bathymetrie) und der Klassifikation der Bodenbedeckung.

Dem eigentlichen Projekt-Kick-Off war eine zweiwöchige Messkampagne im April vorausgegangen. Dabei wurden Bereiche der Ostsee mit mehreren Sensoren erfasst. Neben den Messungen durch Hyperspektralsensoren und Lasern aus der Luft wurden an Land und zu Wasser in-situ-Daten gewonnen (Spektrometer-, Sichttiefen- und Echolotmessungen, Wasser- und Bodenproben). Anhand der Daten wird bis Anfang 2019 das Potenzial von Hyperspektraldaten für die Datenfusion, Klassifikation und Bathymetrie bewertet. Zusätzlich werden Softwaremodule für die Auswertung der komplexen Hyperspektraldaten entwickelt.

An dem Projekt ist neben dem DLR das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) beteiligt. Die Messkampagne wurde darüber hinaus zusammen mit Wissenschaftlern der TU München, des Helmholtz-Zentrums Geesthacht und der Marine durchgeführt. Projektgeber ist das Zentrum für Geoinformation der Bundeswehr (ZGeoBw).
„Für uns bietet das Projekt die einmalige Chance, unsere Hyperspektralverfahren einer umfangreichen Überprüfung mit unabhängigen Messungen zu unterziehen. Neben einer genaueren Bathymetrie als Planungsgrundlage, z.B. für  die Offshore-Industrie oder Frühwarnsysteme für Naturkatastrophen, wird unsere langjährige Forschungsarbeit im Bereich der Ökologie von Küsten und Seen von dem Projekt profitieren. Wir werden die Daten nutzen, um auch die Bestimmung von Umweltparametern erheblich zu verbessern“, so Stefan Auer, der Projektmanager von CoastMap.

Teilnehmer der Kick-Off-Veranstaltung am EOC