13. Januar 2015

Neue Nachwuchsgruppe „Antarktis“ im DFD

Eisberg im antarktischen Meereis
Credit:

Höppner

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Veränderung der Oberflächentemperatur auf dem antarktischen Kontinent und der Meereisbedeckung des Südpolarmeeres im Zeitraum von 1979 bis 2003
Credit:

aus Steig et al., Nature 457, 2009

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Die Empfangsantenne der German Antarctic Receiving Station GARS O’Higgins des DLR auf der antarktischen Halbinsel (63,3°S, 57,9°W)
Credit:

R. Metzig

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Die Polarregionen – insbesondere die Antarktis – spielen im globalen Klimasystem eine herausragende Rolle. Mit ihren großen, von Eis und Schnee bedeckten, weißen Gebieten beeinflussen sie entscheidend den Strahlungs- und damit den Energiehaushalt der Erde. Gleichzeitig reagieren sie in besonderer Weise auf Veränderungen des globalen Klimas.
Das DFD widmet sich nun mit einer eigenen Nachwuchsgruppe diesem aktuellen Thema.

Das Ziel der Nachwuchsgruppe ist eine systematische, flächendeckende und langzeitliche Bilanzierung von Veränderungsprozessen über der antarktischen Halbinsel: von der Eisbedeckung über die Oberflächentemperatur bis in die Mesosphäre. Langfristig wird ein permanentes Monitoring der Eisbedeckung (Meereis und Inlandeis) und der Atmosphäre über der antarktischen Halbinsel angestrebt. Von übergeordnetem Interesse für die Nachwuchsgruppe ist dabei, ein besseres Verständnis über die klimatischen Rückkopplungen zwischen dem Südpolarmeer, dem antarktischen Meereis, dem kontinentalen Eisschild und den atmosphärischen Zirkulationsmustern zu erlangen, auch um die Mechanismen und Prozesse dahinter besser zu verstehen. Hierfür wird auf zum Teil über zwanzigjährige Zeitreihen von Fernerkundungsdaten aus dem Satellitendatenarchiv des DFD zurückgegriffen. 
Auch in der Vergangenheit wurde bereits eine Vielzahl von Studien zu Veränderungsprozessen über der antarktischen Halbinsel durchgeführt, die jedoch bisher auf einzelne Regionen oder enge Zeitabschnitte begrenzt waren.

Die Gruppe profitiert bei seiner Forschungsarbeit von der langjährigen Präsenz des DFD in der Antarktis. Das DFD empfängt seit 1991 an der DLR-Antarktisstation GARS O’Higgins auf der antarktischen Halbinsel hochaufgelöste Radar-Daten, die sich ideal für die Beobachtung der Veränderungen der Eisbedeckung eignen. Insbesondere die Daten der Europäischen Radarmission ERS und der DLR-Missionen TerraSAR-X und TanDEM-X liefern hier wertvollen Input. Künftig sollen hier auch -vor Ort-  Radardaten zu Nahe-Echtzeit-Informationsprodukten verarbeitet werden.

Die Nachwuchsgruppe hat drei thematische Schwerpunkte:

  1. Die Ableitung glaziologischer Parameter aus ERS-Daten, für die eine vollständige Reprozessierung des ERS-Datenbestandes von 1991 bis 2011 geplant ist.
  2. Die Untersuchung der Temperaturverhältnisse über der antarktischen Halbinsel von der Oberfläche bis zur Mesosphäre mit Hilfe von satellitengestützten Fernerkundungsdaten.
  3. Die Entwicklung eines Nahe-Echtzeit-Dienstes zur Unterstützung der Meereis- und Eisbergbeobachtung an der antarktischen Halbinsel in enger Zusammenarbeit mit den maritimen Forschungsstellen des EOC in Bremen und Neustrelitz. Datenempfang, Prozessierung und Auslieferung der Produkte sollen hierzu vor Ort an der DLR-Station in O’Higgins erfolgen.

Die im Rahmen der Nachwuchsgruppe entstehenden Promotionen werden an den geographischen Instituten der Universität Augsburg und der Universität Erlangen betreut.
Die Nachwuchsgruppe wird zunächst über drei Jahre durch den DLR-Geschäftsbereich Raumfahrt des Vorstands finanziert. Die Gruppe wird von der DFD-Wissenschaftlerin Dr. Kathrin Höppner geleitet. Auch eine Lehrverpflichtung am Institut für Geographie an der Universität Augsburg gehört zu den Aufgaben der Arbeitsgruppe.

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