Gemeinsam forschen für den "Nationalpark Bayerischer Wald"
Der Nationalpark Bayerischer Wald ist in Mitteleuropa einzigartig. Naturereignisse wie Windwurf, Insekten- und Pilzbefall sowie die natürliche Dynamik verändern kontinuierlich die Gestalt des Waldes - ohne dass der Mensch lenkend eingreift. Die kurz- und langfristigen Veränderungen können nur mit Hilfe der Fernerkundung großflächig beobachtet und dokumentiert werden. Das EOC ist seit diesem Monat Teil einer formellen Kooperation, die sich das Monitoring des Nationalparks zum Ziel gesetzt hat.
Unter der Leitung des Nationalparks haben sich die Experten verschiedener, europäischer Forschungseinrichtungen zusammengetan, um für ihre Forschungsarbeiten systematisch einen Fernerkundungsdatenpool des Bayerischen Waldes aufzubauen. In diesem April wurde der entsprechende Kooperationsvertrag von allen Partnern unterzeichnet. Das EOC trägt mit hyperspektralen Flugzeugdaten (HySpex), TerraSAR-X-Daten und Spot5Take5-Daten zum Datenpool bei.
Mit Luft- und Satellitenbildern kann der kostenintensive terrestrische Erfassungsaufwand beträchtlich reduziert und die Störung der Tier-und Pflanzenwelt minimiert werden. Seit 1988 finden bereits jährliche Luftbild-Befliegungen statt. Zusätzlich werden Laserscanning-Verfahren und hyperspektrale Daten zur Waldstrukturerkennung eingesetzt. Ein umfangreiches Nationalpark-GIS und ein großes Archiv an Feld- und Labordaten ergänzen die Aufnahmen. Die adressierten Themengebiete richten sich nach den Anforderungen der Nationalparkverwaltung. So sind z.B. die Charakterisierung von Totholzflächen und die Baumartenklassifizierung von hohem Interesse.
Die Kooperation bietet die Chance, verschiedene methodische Herangehensweise und Daten miteinander zu kombinieren und Produkte in engem Wissensaustausch zu optimieren. Die Arbeiten sollen darüber hinaus die Basis für weitere gemeinsame Forschungsprojekte schaffen. Die Kooperation „Data Pool Forestry“ läuft bis Ende 2016.