Vom Winde verweht
Einmal aufgewirbelt, folgt der feine Wüstenstaub der Windströmung oftmals über große Strecken. Dieser Effekt kann verwendet werden, um die komplizierten Windströmungen in der unteren Atmosphäre sichtbar zu machen. Ein Umstand, der besonders interessant ist bei der Untersuchung der kleinräumigen Schwerewellen in der Atmosphäre. Ausbreitungsrichtung und horizontale Wellenlänge können quasi mit dem Auge abgelesen werden.
Die Aufnahme des Terra-MODIS zeigt eindrucksvoll, wie der Wüstenstaub die charakteristische Rippenstruktur eines Schwerewellenfeldes über dem Roten Meer sichtbar macht. Das Schwerewellenfeld wurde dabei maßgeblich durch Orographie und den Land-See-Übergang ausgelöst.
Informationen über die Strukturfunktion von atmosphärischen Schwerewellen sind essentiell bei der Verbesserung der Prognosegüte von Atmosphären- und Klimamodellen. Bild 2 zeigt eine Simulation, die mit dem US-amerikanischen WRF-Modell (Weather Research Forecast Model) durchgeführt wurde; dargestellt ist hier der Vertikalwind. Es zeigt sich ein ähnliches Muster wie in der MODIS-Aufnahme.
Das DFD arbeitet an derartigen Fragestellungen und verwendet hierzu sowohl satellitenbasierte Messungen, führt eigene bodengebundene Messungen des mesosphärischen Luftleuchtens mit dem GRIPS-System durch und modelliert die gefundenen Strukturen mit Modellen.