14. März 2013

1. Mekong Environmental Symposium in Ho-Chi-Minh-Stadt

Vom 5.-7. März 2013 trafen sich mehr als 300 Wissenschaftler anlässlich des 1. Mekong Environmental Symposiums in Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam. Das Symposium wurde organisiert vom Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) des DLR im Rahmen des vom BMBF geförderten und vom DFD koordinierten internationalen Verbundprojektes WISDOM (Water related Information System for the Sustainable Development of the Mekong Delta).

Projektleiterin und Konferenzorganisatorin Dr. Claudia Künzer zeigte sich hocherfreut über die große Resonanz in der Region: "Für die Forschung ist es entscheidend, dass Wissenschaftler aus allen Anrainerstaaten des Mekong zusammenkommen, um die drängenden Fragen der Veränderung der Ökosysteme durch die Überbeanspruchung des Mekong für die Energiegewinnung und durch den zunehmenden Siedlungsdruck dieses asiatischen Wachstumsraums zu diskutieren".

Um nachhaltige Lösungen für die politischen Entscheider vor Ort zu erarbeiten, hat das DLR zusammen mit seinen Projektpartnern aus Deutschland und Vietnam ein Umweltinformationssystem aufgebaut. Dieses wurde nun im Rahmen des Symposiums in einer feierlichen Zeremonie von BMBF MinDirig Wilfried Kraus den zuständigen Ministerien für Umwelt und Landwirtschaft in Ho-Chi-Minh-Stadt übergeben. Winfried Kraus äußerte sich sehr zufrieden nach der Konferenz. Er betonte, dass das WISDOM-Projekt aus Sicht des BMBF ein hervorragendes Beispiel für eine erfolgreiche, länderübergreifende, wissenschaftliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Entwicklung von Umwelttechnologien ist: Gute Voraussetzungen für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen in einem Raum, der eine besondere Bedeutung für Südostasien hat.

Das DLR hat im Rahmen des Projektes das Informationssystem für das Mekong-Delta entwickelt und mit relevanten Parametern der satellitengestützten Fernerkundung gefüllt. Dadurch können dort die wichtigsten dynamischen Prozesse im Hinblick auf die Landnutzung (z. B. saisonale Überflutungen, Anbaufrüchte, Städtewachstum, Gewässerökologie, zivile Sicherheit) abgebildet werden, um Entscheidungen auf Managementebene zu ermöglichen.

Professor Stefan Dech, Direktor des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums betonte anlässlich der Konferenz in Ho-Chi-Minh-Stadt, dass erst die Integration von Informationsebenen der Fernerkundung in Geoinformationssystemen eine langfristige Nutzung der Erdbeobachtung ermöglicht: "Unser Ziel ist es, verlässliche und kontinuierlich verfügbare Zeitreihen der Fernerkundung zu den wichtigsten Veränderungsprozessen abzuleiten, um so zu einer dauerhaften Nutzung zu gelangen. Deswegen ist es so wichtig, neben den Daten auch die geeigneten Werkzeuge zur Analyse der Information für die Nutzer zu entwickeln. Das, was wir jetzt in und für Vietnam aufgebaut haben, gilt es, in Zukunft für das ganze Mekong-Einzugsgebiet zu erweitern und neben den bereits bewährten Informationen auch Entscheidungsunterstützungskomponenten bereitzustellen, sowohl für das Management auf grenzüberschreitender Ebene als auch für die kommunalen Entscheider."