NASA-Chef Charles Bolden besucht das EOC
Der Chef der NASA, Charles Bolden, hat auf seiner Deutschlandreise auch das Erdbeobachtungszentrum (EOC) des DLR besucht. Im EOC Service Lab informierte er sich über Forschungsarbeiten im Bereich der satellitengestützten Katastrophenhilfe. So vermessen EOC Wissenschaftler aktuell mit den deutschen Radar-Satelliten TerraSAR-X und TanDEM-X den hoch-aktiven Vulkan Popocatepetl bei Mexiko-City dreidimensional um Indikatoren für einen eventuell bevorstehenden Ausbruch zu erhalten. Dem NASA-Administrator wurden auch die Arbeiten zur Risiko- und Vulnerabilitätsmodellierung am EOC und das hier entwickelte Entscheidungsunterstützungssystem für die Tsunami-Frühwarnung demonstriert.
Den zweiten Themenschwerpunkt bildeten die vom Menschen verursachten Veränderungen der Atmosphäre. Um diese zu beobachten, setzen EOC Forscher nicht nur auf Satelliten. Während die Verteilung von Spurengasen wie z.B. Ozon, Methan, NO2 in der Atmosphäre durch Satelliten erfasst wird, nutzen sie Deutschlands höchstgelegene Forschungsstation und vermessen die Atmosphäre auch vom Boden aus. Das DLR betreibt hierzu in der Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) auf der Zugspitze ein P-Band-Spektrometer, mit dem die Forscher frühzeitig Temperaturänderungen in der oberen Atmosphäre (Mesosphäre) registrieren können.
Zum Abschluss seines EOC Besuchs konnte der NASA-Administrator den zweithöchsten Berg der Erde, den 8611 m hohen K2, mit Hilfe neuester Simulationstechniken im GeoVis-Labor des EOC virtuell und exklusiv besteigen.
Charles Bolden zeigte sich beeindruckt von den geowissenschaftlichen Arbeiten im EOC: „Nur gemeinsam können wir durch gute Daten und zielgerichtete Forschung die Lebensbedingungen für alle Menschen auf unserem Planeten verbessern“, so Bolden bei seinem Besuch im EOC. „Der fachliche Austausch mit der NASA ist für uns traditionell von besonderem Interesse“, sagte Professor Stefan Dech, Direktor des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums und Sprecher des EOC. „Schließlich können wir unsere Mission, die tiefgreifenden Veränderungen auf dem Planeten Erde lückenlos zu dokumentieren und die verursachenden Prozesse zu verstehen, nur international abgestimmt erreichen. Dabei sind und bleiben die USA einer unserer Schlüsselpartner. Denn wir brauchen neben den nationalen und den europäischen Erdbeobachtungsmissionen auch in Zukunft US-amerikanische Umweltsatelliten wie z. B. die NASA-Satelliten Terra und Aqua, um bestmögliche wissenschaftliche Ergebnisse als Grundlage für politische Entscheidungen liefern zu können“, so Dech weiter.