Expertengruppe "Earth Engineering" informiert sich über Arbeiten des DFD im Schneefernerhaus
Eine international zusammengesetzte Gruppe anerkannter Wissenschaftler, darunter der Nobelpreisträger Paul Crutzen, besuchte am 26. September 2008 im Kontext ihrer Beratungen zu Fragen des "Earth System Engineering – The art of dealing wisely with the Planet Earth" die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) auf der Zugspitze.
Die Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS) ist ein international vernetztes Kompetenzzentrum für Höhen- und Klimaforschung. Es wird geführt nach dem Modell eines Virtuellen Instituts. Beteiligt hieran sind neben dem DLR das FZK, HMGU, UBA, DWD, TUM und LMU.
Die Expertengruppe informierte sich insbesondere über die wissenschaftlichen Arbeiten des DFD zur Klimabeobachtung mit GRIPS und die Ansätze zur schnellen Detektion von Tsunamiereignissen mit diesem System. GRIPS ist ein Infrarotspektrometer, das die Emissionen des angeregten Hydroxyl (OH) im Bereich von 1,52 – 1,55 μm vermisst. Diese Emissionen gehören zum sogenannten atmosphärischen „Luftleuchten (Airglow)“. Sie stammen aus einer Höhe von etwa 87 Kilometern und ermöglichen eine präzise Bestimmung der Temperatur in diesem ansonsten messtechnisch nur sehr schwer zugänglichen Höhenbereich. Die Region gilt als besonders sensitiv gegenüber Klimaänderungen. Überdies verursachen Infraschallsignale, wie sie durch Tsunamis erzeugt werden, Störungen des Airglow. Diese sind mit GRIPS detektierbar und ermöglichen so eine schnelle Erkennung von Tsunamigefahren.