Dipl. Math. Sabine Wüst mit WMO-Preis ausgezeichnet
Am 13. September 2008 wurde Sabine Wüst der “WMO Professor Mariolopoulos Trust Fund Award” für den Artikel “Non-linear resonant wave-wave interaction (triad): Case studies based on rocket data and first application to satellite data” verliehen, den sie zusammen mit Michael Bittner 2006 im „Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics“ veröffentlicht hat. (Wüst, Sabine und Bittner, Michael (2006): Non-linear resonant wave-wave interaction (triad): Case studies based on rocket data and first application to satellite data. Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics 68 (9), S. 959 - 976)
Der “WMO Professor Mariolopoulos Trust Fund Award” zeichnet eine herausragende wissenschaftliche Publikation eines jungen Wissenschaftlers (jünger als 35 Jahre) aus, die innerhalb der letzten zwei Jahre in einem referierten Journal publiziert oder akzeptiert wurde. Unabhängige wissenschaftliche Gutachter wählten aus den vorgeschlagenen Artikeln die Beiträge von Sabine Wüst und Michael Bittner sowie von Noureddine Semane aus. Die Preisverleihung fand an der Universität von Athen im Rahmen der Eröffnungszeremonie der Konferenz „Climate Extremes During Recent Millennia and their Impact on Mediterranean Societies“ statt.
Das ausgezeichnete Paper beschäftigt sich mit Schwerewellen, einem relativ kleinskaligen Strömungsphänomen in der Atmosphäre. Schwerewellen haben auf die Dynamik der Atmosphäre erheblichen Einfluss und sind in der Lage sogar großräumige Zirkulationssysteme zu beeinflussen. Die Quantifizierung der durch Schwerewellen übertragenen Energie ist für die Beschreibung der Atmosphäre wesentlich. Aufgrund ihrer geringen Wellenlängen und Periodendauern sowie der fehlenden Kenntnis ihrer entscheidenden Strukturparameter ist ihr Einfluss analytisch schwer zu erfassen. Sie stellen damit einen der großen Unsicherheitsfaktoren im Bereich der Klimamodellierung dar. In diesem Zusammenhang wurde das Auftreten so genannter nicht-linearer resonanter Wechselwirkungen (Triade) zwischen Schwerewellen anhand von raketengetragenen und satellitenbasierten Daten untersucht: Triaden führen dazu, dass Energie nicht direkt auf die Atmosphäre, sondern auf andere Wellen übertragen wird und können so für eine „Umverteilung“ von Energie in Atmosphäre sorgen. Dieser Mechanismus ist kaum untersucht. Das ausgewählte Paper liefert langfristig somit einen Beitrag zur Verbesserung der Prognosegüte von Klima- und Atmosphärenmodellen.