Künstliches Großfeuer auf DLR-Gelände gibt Aufschluss über die Möglichkeiten einer Fernmessung von Feueremissionen
Jährlich entzünden sich weltweit tausende von Großfeuern. Ihre Gasemissionen, insbesondere CO2, beeinflussen das Weltklima wesentlich.
Könnte man diese Emissionen global von satellitengestützten Messsystemen aus quantitativ erfassen, so würde dies die Modelle der Klimaforscher zweifellos genauer und zuverlässiger machen. Ob es aber überhaupt möglich ist, solch komplexe Erscheinungen wie Großfeuer mittels Fernmessungen quantitativ zu analysieren, das versuchten Wissenschaftler am Institut für Methodik der Fernerkundung kürzlich durch Befliegungen eines künstlichen Großfeuers herauszufinden.
Dazu wurde auf dem Gelände des DLR in Oberpfaffenhofen aus 60 m³ Holz eine 60 m lange Feuerfront entzündet und mehrmals in verschiedenen Höhen zwischen 2000 und 3000 Metern überflogen. Das Forschungsflugzeug, eine Do228, war dazu mit zwei ebenfalls am DLR entwickelten Messsystemen ausgestattet: dem Kamerasystem ABAS (Einrichtung Optische Informationssysteme, DLR Berlin) und dem Infrarot-Spektrometer MIROR (Institut für Methodik der Fernerkundung, DLR Oberpfaffenhofen). Eine nicht zu unterschätzende Herausforderung bestand darin, mit dem relativ kleinen Spektrometergesichtsfeld aus diesen Höhen überhaupt genau auf das Feuer blicken zu können. Dies konnte nur durch entsprechende Dimensionierung des Feuers gewährleistet werden.
Bereits unmittelbar nach den Befliegungen war klar, dass die aufgenommenen Spektren tatsächlich die typischen Signaturen von CO2-Emissionen im infraroten Spektralbereich enthalten. Eine quantitative Auswertung könnte bereits in einigen Wochen vorliegen, nachdem es in den letzten Monaten bereits gelungen war, Bodenmessungen an einem kleineren Feuer quantitativ zu analysieren.