Die Geschichte der Luftfahrtforschung in Deutschland

Mit Otto Lilienthal begann Ende des 19. Jahrhunderts die moderne Luftfahrtforschung in Deutschland. Zwischen 1880 und 1896 unternahm er eigene Flugversuche. 1889 entstand sein Grundlagenwerk „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst“.

I

1900-1914

Erste Pionierzeit

1891

Otto Lilienthal gelingt der erste Menschenflug mit seinem Nurflügelapparat. Bis zu seinem Unfalltod absolviert er 2000 erfolgreiche Flüge.

1897-

1914

Erste intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zum lenkbaren Luftschiff, Graf Zeppelin zeigt viel unternehmerischen Mut, er setzt sich an die Spitze der Luftschiffbewegung.

1903

Erste Motorflüge der Gebrüder Wright in den USA. Zur gleichen Zeit gelingen dem Deutschen Karl Jatho aus Hannover ebenfalls erste Luftsprünge mit einem motorisierten Apparat. Zu regulär gesteuerten Flügen reicht es allerdings nicht aus. Angeblich führte bereits vor den Gebrüdern Wright Gustav Weißkopf aus dem fränkischen Leutershausen, der in die USA emigriert war und dort unter dem Namen Gustav Whitehead bekannt war, 1901 mehrere Flüge mit einem motorgetriebenen Flugapparat durch. Es gibt jedoch keinerlei Foto- oder Filmbeweise, so dass nach wie vor die Ehre des ersten dokumentierten Motorfluges den Gebrüdern Wright zukommt.

1904

Prof. Ludwig Prandtl entwirft seine wegweisende Theorie der Strömungen mit sehr kleiner Reibung, die so genannte „Grenzschichttheorie“.

1907

Gründung der Modellversuchsanstalt der Motorluftschiff-Studiengesellschaft (MVA) in Göttingen. Erster Windkanal mit geschlossener Luftstromführung, auch bekannt als Windkanal „Göttinger Bauart“. Dieser Windkanal-Typ wird zum Vorbild für tausende Windkanäle in der gesamten Welt.

1908

Gründung der Drahtlostelegraphischen und Luftelektrischen Versuchsstation Gräfelfing (DVG) bei München durch den Hochfrequenztechniker Max Dieckmann.

1909

  • Prandtl erhält den in Deutschland ersten Lehrauftrag für Aeronautik an der Universität Göttingen.
  • Hans Grade gewinnt mit einem selbst konstruierten Flugzeug und einem selbst entwickelten Motor den „Lanz-Preis der Lüfte“.
  • Internationale Flugwoche Berlin, Eröffnung des Flugplatzes Johannisthal.
  • Erste Internationale Luftschifffahrt-Ausstellung (ILA) in Frankfurt.

1911

Theodore von Kármán (Prandtl-Schüler) veröffentlicht seine Theorie der Wirbelstraße.

1912

Ausschreibung des 1. Kaiserpreises für den besten deutschen Flugmotor, daraus resultierend Gründung der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Berlin-Adlershof.

Erste Flugpost im Dienst der Reichspost mit Luftschiff und Flugzeug.

Gründung der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Flugtechnik (WGL).

II

1914-1918

Erster Weltkrieg

1914-

1915

Beginn des Metallflugzeugbaus.

1915

  • Unter den erhöhten Kriegsanforderungen Beschluss zum Bau einer Modellversuchsanstalt für Aerodynamik (MVA) in Göttingen.
  • Bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Berlin-Adlershof entsteht eine Schleppbahn mit Turmwagen für Luftkraft-Messungen an Flugzeugen, Ausbau des Motorenprüffelds und Bau eines Luftschraubenprüfstands.

1917

Inbetriebnahme Windkanal I auf dem heutigen DLR-Gelände in der Göttinger Bunsenstraße durch die Modellversuchsanstalt für Aerodynamik (MVA). Abbau des ersten Windkanals Göttinger Bauart aus der MVA und Wiederaufbau auf dem neuen Gelände, dann unter der Bezeichnung Windkanal II.

1918

  • Zweisitziges Ganzmetallaufklärungsflugzeug Junkers J 10, ein Vorläufer des späteren, weltweit ersten Verkehrsflugzeugs Junkers F 13.
  • Prof. Ludwig Prandtl veröffentlicht auf der Mitgliederversammlung der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Flugtechnik (WGL) seine Tragflügeltheorie. Erstmals beschreibt er die Zusammenhänge von Tragflächenauftrieb und Widerstand sowie die Wirbelbildung hinter einem Tragflügel. Nach Ansicht führender Aerodynamiker ist dies eine von Prandtls größten wissenschaftlichen Leistungen.
  • Umbenennung der Modellversuchsanstalt für Aerodynamik in Aerodynamische Versuchsanstalt (AVA).

III

1919-1933

Wiederaufbau und Neuausrichtung

1919

  • Erstflug der Junkers F 13, des weltweit ersten Ganzmetall-Passagierflugzeugs.
  • Versailler Abkommen mit einschneidenden Folgen für Luftfahrtindustrie und Forschung.

ab

1921

In der Inflationszeit luftfahrtfremde aerodynamische Arbeiten und Optimierung von Fahrzeugen (z. B. Rumpler-„Tropfenwagen“, Daimler-Benz-Rennwagen), Lokomotiven (Betz-Leitbleche).

1924

  • Gründung der Rhön-Rossitten Gesellschaft (RRG), infolge der Versailler Vertragsbedingungen Hinwendung zu intensiver Segelflugforschung.
  • Arbeiten zur Grenzschichtabsaugung in der AVA in Göttingen.

1925

  • Gründung des Kaiser-Wilhelm-Instituts (KWI) für Strömungsforschung in Göttingen. Prandtl wird Direktor des KWI für Strömungsforschung und leitet zusätzlich weiterhin die AVA.
  • Einsatz des dreimotorigen Ganzmetall-Verkehrsflugzeugs Junkers G 24, der Vorläufer der später legendär gewordenen Ju 52, Erstflug 1931.

1927

Gründung der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS).

1928

Gründung des Deutschen Forschungsrates für Luftfahrt (wissenschaftliches Beratungsgremium).

1932

Erstflug Heinkel He 70, erstes „Schnellflugzeug“ mit aerodynamisch optimierter Konfiguration und Einziehfahrwerk.

IV

1933-1939

Förderung und Hochrüstung im Dritten Reich

1933

  • Adolf Baeumker beginnt mit der Reformierung der deutschen Luftfahrtforschung.
  • Umwandlung des Reichskommissariats für Luftfahrt in das Reichsluftfahrtministerium (RLM), Minister: Hermann Göring, Staatssekretär: Erhard Milch (vormaliger Lufthansa-Direktor).
  • Beginn eines erheblichen Ausbaus der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Berlin-Adlershof: Motorenprüfstände, Trudelwindkanal, „Großer Windkanal“, Hochgeschwindigkeitswindkanal.
  • Beginn eines Ausbaus der AVA, z.B. Windkanal VI, Hochgeschwindigkeitswindkanäle und Werkstätten.
  • Eingliederung der Rhön-Rossitten Gesellschaft (RRG) in das neu gegründete Deutsche Forschungsinstitut für Segelflug (DFS).

1935

  • Einseitige Aufhebung der Luftfahrt-Beschränkungen des Versailler Vertrags.
  • Volta-Kongress in Rom: Einer der Kongress-Teilnehmer ist Adolf Busemann, Prandtl-Schüler und Professor an der Technischen Hochschule Dresden (später an der DFL Braunschweig). Er skizziert in seinem Vortrag „Aerodynamischer Auftrieb bei Überschallgeschwindigkeit“ erstmals öffentlich die Wirkungsweise und Vorteile des Pfeilflügels im Hochgeschwindigkeitsbereich. Dieser Vortrag war eine Sternstunde der Luftfahrtforschung und sollte die Hochgeschwindigkeits-Aerodynamik bis heute maßgeblich prägen.

1936

  • Gründung der Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt (DFL) in Braunschweig.
  • Erstflug des Focke-Wulf FW 61, des weltweit ersten flug- und lenkfähigen Hubschraubers.

1937

  • Gründung des Flugfunk-Forschungsinstituts Oberpfaffenhofen (FFO), Hochfrequenz- und Funkmesstechnik, Radarentwicklung.
  • Institutionelle Trennung zwischen AVA und KWI für Strömungsforschung. AVA wird dem Reichsluftfahrtministerium als Luftwaffen- und Rüstungsspezialbetrieb unterstellt. Albert Betz wird Leiter der AVA. KWI für Strömungsforschung verbleibt in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft unter Leitung von Ludwig Prandtl.

1938

  • Umbenennung der Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt (DFL) in Luftfahrtforschungsanstalt Hermann Göring (LFA).
  • Focke-Wulf FW 200 „Condor“ Nonstopflug Berlin – New York.

1939

Ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte: Erstflug Heinkel He 178, erstmals Einsatz eines Turbostrahltriebwerks mit Radialverdichter und Ringbrennkammer.

V

1939 -1945

Zweiter Weltkrieg

ab

1939

Weitgehende Ausrichtung der Luftfahrtforschung auf militärische Nutzanwendung.

1940

  • Fünfjahresplan der Luftfahrtforschung durch das Reichsluftfahrtministerium:

- Aerodynamik

- Hochleistungskolbentriebwerke

- Strahl- und Raketentriebwerke

- Waffentechnologien

- Funknavigation- und Messtechnik

- Werkstoffe

  • Gründung Luftfahrtforschungsanstalt München (LFM).
  • Aufbauend auf intensiven Forschungsarbeiten der vergangenen Jahre: Zahlreiche projektbezogene, aeroelastische Windkanalversuche und Flatteruntersuchungen.
  • Serienmäßige Fertigung des Heinkel-Sitzkatapultes für Henkel He 219, Henkel He 162, Dornier Do 335.
  • Baubeginn eines Hochgeschwindigkeitswindkanals in den Ötztaler Alpen. Nach 1946 Verlegung nach Modane und später von ONERA (Office National d'Études et de Recherches Aérospatiales) in Betrieb genommen.
  • Erstes Zweikreisstrahltriebwerk mit gegenläufigem Verdichter nach Vorschlägen der AVA für Daimler-Benz 007.

1941

  • Erstflug des Flettner-Hubschraubers Fl 282 „Kolibri“ mit ineinandergreifendem Doppelrotor.
  • Erstflug der zweistrahligen Me 262, des ersten einsatzfähigen militärischen Strahlflugzeugs und der Me 163, des ersten Nurflügelflugzeugs mit Raketenmotor.
  • Eugen Sänger projektiert einen Abfangjäger mit Staustrahltriebwerk.
  • Mit der Ausweitung des Kriegs kommen vermehrt Zwangsarbeiter nicht nur in Rüstungsbetrieben, sondern auch in der Luftfahrtforschung zum Einsatz.

1942

DVG wird zur Außenstelle des FFO und Max Dieckmann zum Direktor des FFO ernannt.

ab

1944

Beginn der Serienfertigung der Strahltriebwerke Jumo 003 und 004 mit einer Ringbrennkammer.

bis

1945

Zahlreiche Pfeilflügelentwürfe für Hochgeschwindigkeitsflugzeuge, markanteste Beispiele Ju 287 mit nach vorn gepfeilten Flügeln und Me 1101 mit am Boden verstellbarer Flügelpfeilung. Die Entwürfe stellen die Basis für das spätere US-Experimentalflugzeug Bell X5 dar.

1945

Übernahme der deutschen Luftfahrtforschungseinrichtungen durch die Siegermächte. Ende aller Luftfahrtforschungstätigkeiten. Sukzessive Demontage der Versuchsanlagen und Schließung der Einrichtungen. Dokumentation der deutschen Luftfahrtforschungsaktivitäten beispielsweise in den sogenannten Göttinger und Braunschweiger Monografien sowie in BIOS-, CIOS- und FIAT-Berichten. Abwanderung zahlreicher renommierter deutscher Luftfahrtwissenschaftler ins Ausland, vornehmlich in die USA, nach Großbritannien, Frankreich und in die Sowjetunion.

In den Folgejahren intensive und umfangreiche Nutzung des deutschen Luftfahrt Know-hows in den bereits genannten Ländern sowie in:

- Ägypten

- Argentinien

- Brasilien

- Indien

- Spanien

- Schweden

Beispielhaft genannt sei die Neukonstruktion der, zunächst in konventioneller Trapezform ausgelegten, Tragflügel des geplanten US-Bombers Boeing B 47 aufgrund der Busemannschen Pfeilflügeltheorien (LFA).

VI

1951-1969

Neubeginn und Wiederaufbau

1951

  • Wiederaufnahme der Forschungsarbeiten der DVL in „Arbeitsgruppen“.
  • „Aerodynamik“ und „Hochfrequenz“ in Aachen.

ab

1952

  • „Flugmedizin“ und „Werkstoff-Forschung“ in Bonn und Aachen.
  • Auf Initiative von Theodore von Kármán Gründung der AGARD, luftfahrtwissenschaftliche Forschungseinrichtung der NATO.
  • Neugründung Wissenschaftliche Gesellschaft für Luftfahrt (WGL).
  • Beginn Aufbau der Luftfahrtindustrie in der DDR.

ab

1953

  • „Thermodynamik“ und „Flugtreib- und Schmierstoffe“ in Mülheim an der Ruhr und Garmisch-Grainau.
  • Neuaufbau der Deutschen Forschungsanstalt für Luftfahrt (DFL) in Braunschweig, unter maßgeblicher Leitung von Prof. Dr. Hermann Blenk, der bereits 1935 zu den Gründungsmitgliedern zählte.
  • Neuetablierung der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS).
  • Beginn des STOL (Short Take Off And Landing) und VTOL (Vertical Take Off And Landing) Programms. (vor allem bei Dornier).
  • Neuaufbau der Aerodynamischen Versuchsanstalt (AVA) in Göttingen.
  • Gründung der Deutschen Studiengemeinschaft Hubschrauber (DSH).

ab

1954

  • „Turbomaschinen“ und „Maschinendynamik“ in Aachen.
  • Umwandlung der Arbeitsgruppen in Institute.
  • Neuetablierung des Flugfunk-Forschungsinstituts Oberpfaffenhofen (FFO).
  • Gründung des Forschungsinstituts für Physik der Strahlantriebe (FPS) unter Leitung von Eugen Sänger.
  • Rückkehr zahlreicher deutscher Luftfahrtforscher aus der UdSSR in die DDR.

1955

  • Fusion der Flugfunk-Forschungsinstituts Oberpfaffenhofen (FFO) mit der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL).
  • Aufbau von Versuchsanlagen in Aachen und Mülheim an der Ruhr, spätere Verlagerung nach Porz-Wahn, Köln.
  • Inbetriebnahme eines turbulenzarmen Windkanals in der AVA in Göttingen.

1956

Einweihung einer Gitterversuchsstrecke für transsonische Strömungen in der AVA in Göttingen.

1957

  • Lizenzbau des Strahltrainers „Fouga Magister“, später weitere Lizenznachbauten der Typen Fiat G 91 und Lockheed F 104 „Starfighter“.
  • Indienststellung Dornier DO 27 als erstes deutsches Nachkriegsflugzeug.
  • Beginn des Senkrechtstarterprogramms des Bundesverteidigungsministeriums.

1958

  • Beschluss zum neuen Sitz der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) in Porz-Wahn, Köln.
  • Erstflug des vierstrahligen DDR-Verkehrsflugzeugs „152“ (Konstrukteur Prof. Dr. Brunolf Baade).
  • Erste Baumaßnahmen in Porz-Wahn, Grundsteinlegung Institut für Luftstrahlantriebe (später Institut für Antriebstechnik).
  • Inbetriebnahme eines Überschallwindkanals sowie des sogenannten 3-Meter-Windkanalsin der AVA.

1959

Gründung der Deutschen Gesellschaft für Flugwissenschaften (DGF) unter Vorsitz von Prof. Dr. Hermann Blenk.

1960

  • Erste Forschungsflüge mit einer DO 27 in Braunschweig.
  • Umbenennung der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug in Flugwissenschaftliche Forschungsanstalt München (FFM)
  • Deutsche Studiengemeinschaft für Hubschrauber (DSH) wird in Deutsche Forschungsanstalt für Hubschrauber und Vertikaltechnik (DFH) umbenannt.

1962

Inbetriebnahme des 1-Meter-Windkanals in der AVA.

1963

  • Erstflug des Senkrechtstarters VJ 101.
  • Eingliederung des Forschungsinstituts für Physik der Strahlantriebe in Stuttgart in die DVL.
  • Eingliederung des FFM in die DVL.
  • Einweihung des Transsonischen Windkanals der AVA in Göttingen.

1964

Fusion der DSH mit der DFL

ab

1965

  • Hubschrauberforschung wie zum Beispiel die Untersuchung von Stahl- und Fiberplastik-Rotorblättern in Braunschweig.
  • Inbetriebnahme der Vertikalen Messstrecke Köln (VMK).

1969

Fusion der Aerodynamischen Versuchsanstalt (AVA), der Deutschen Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DVL) und der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFL) zur Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR).

VII

1969 – 1989

Konsolidierung und Konzentration in der DFVLR ab 1969

1969

  • Theoretische und experimentelle Fallschirmuntersuchungen für Bergungssysteme, Braunschweig.
  • Erste Windkanalmessungen an Modellen des zukünftigen europäischen Airbus.

1970

Erste Untersuchungen zur elektronischen Steuerung von Flugzeugen (Institut für Flugführung, Braunschweig).

1971

Beginn der Abgasuntersuchungen von Turbinen.

Aufbau des Forschungsflugzeugs Hansa HFB 320 zum Fliegenden Simulator (Institut für Flugmechanik, Braunschweig).

Entwicklung und Test eines Nachtflug-Displays für Hubschrauber (Institut für Flugführung, Braunschweig).

1972

Neues zweistrahliges Forschungsflugzeug Canberra für Höhenforschung, Atmosphärenforschung, Antennen, Fernerkundung in Oberpfaffenhofen.

1973

Aufbau eines Flugsimulators in Braunschweig (auf Basis Hunting Percival Pembroke), Institut für Flugführung.

1976

  • Neuer Versuchsstand für Hubschrauberrotoren in Braunschweig (Institut für Flugmechanik).
  • Messungen zum Böenabminderungssystem Open Loop Gast Alleviation (OLGA) an einem Windkanalmodell des industriellen Flugversuchsträgers Do 28 TNT.
  • Gründung der Stiftung Deutsch-Niederländische Windkanäle (DNW).

1977

Im Rahmen des zivilen Komponenten-Programms Inflight-Simulation zum geplanten Airbus A 310 mit der HFB 320.

1978

Erste Messflüge mit dem neuen Forschungshubschrauber Bo 105 S-123 (Institut für Flugmechanik, Braunschweig).

seit ca.

1980

Entwicklung numerischer Verfahren zur Berechnung der aerodynamischen Druckverteilung an schwingenden Tragflügeln mit Großcomputern (CFD, englisch für „computational fluid dynamics“).

1980

Inbetriebnahme eines Test-Modells für den geplanten europäischen Transsonischen Windkanal in Köln-Porz.

1981

  • Start des Advanced Technology and Testing Aircraft System-Programms (ATTAS) als Nachfolger für die HFB 320.
  • Inbetriebnahme des Hochdruckwindkanals in Göttingen.
  • Inbetriebnahme des Deutsch-Niederländischen Windkanals (DNW) auf dem Noordoostpolder.

1982

Rettungssystem für Hubschrauberpiloten mit Rotorabsprengung (Institut für Flugmechanik, Braunschweig).

1984

  • Erste Untersuchungen zur Wirbelschleppenproblematik am Flughafen Frankfurt (Institut für Flugmechanik, Braunschweig).
  • Aufbau des Luftverkehrssimulators Air Traffic Management and Operations Simulator (ATMOS) in Braunschweig (Institut für Flugführung).

1985

  • Inbetriebnahme des neuen Forschungshubschraubers ATTHes in Braunschweig.
  • Neues Forschungsflugzeug DO 228 für die Fernerkundung, Oberpfaffenhofen.
  • Inbetriebnahme des Rotorversuchsstandes ROTOS beim Deutsch-Niederländischen Windkanal (DNW) (Institut für Flugmechanik, Braunschweig).

1986

Erste Inflight-Simulation mit dem neuen Forschungsflugzeug ATTAS (VFW 614) (Institut für Flugmechanik).

1987

  • Neuer Großprüfstand für die Verdichterforschung (Institut für Antriebstechnik).
  • Untersuchung der Laminarströmung am Pfeilflügel mit ATTAS (Institut für Entwurfsaerodynamik).
  • Inbetriebnahme des Kroyo-Kanals in Köln. Pilotfunktion auch im Hinblick auf den geplanten Europäischen Transsonischen Windkanal (ETW).

1988

Windkanaltests in Göttingen, ummantelter gegenläufiger Propfan (CRISP).

1989

Namenswechsel von Deutscher Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) zur Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR).

VIII

1989 – heute

Neuer Name und verstärkte internationale Kooperationen

1989

Entwicklung eines Seitenruders aus CFK (Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff) (Institut für Strukturmechanik, Braunschweig).

1990

Test des Flugführungssystems COMPAS in Frankfurt (Institut für Flugführung, Braunschweig)

1991

ATTAS-Inflight-Simulation des geplanten Raumgleiters HERMES.

1992

bis

1995

Strato 2C-Höhenforschungsflugzeug, Projekt aufgrund politischer Entscheidung des Bundesforschungsministeriums eingestellt.

1992

  • Towersichtsimulation in Braunschweig (Institut für Flugführung).
  • Fertigstellung des Europäischen Transsonischen Windkanals (ETW) in Köln.

1994

  • Weltweit erstmalige Fernsteuerung eines Hubschraubers (ATTHes) (Institut für Flugmechanik).
  • Vereinbarung zwischen der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Holländischen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (NLR) über die gemeinsame Nutzung von Windkanalanlagen.

1995

  • Erste Flugtests mit dem Force-Feedback-Sidestick MAGSI. Eine Kooperation des Instituts für Flugmechanik und der Technischen Universität Braunschweig.
  • Inflight-Simulation des geplanten Airbus A 3XX (heute A 380) mit dem Forschungsflugzeug ATTAS (Institut für Flugmechanik, Braunschweig).
  • Neue Wirbelschleppen-Untersuchungen mit Doppler-Lidar (Institut für Physik der Atmosphäre in Oberpfaffenhofen).

1996

Untersuchung eines Enteisungssystems für Laminarflügel in Braunschweig. Kooperation mit der Deutschen Aerospace AG (DASA).

1997

  • Einführung eines berührungslosen Messverfahrens zur aerodynamischen Druckbestimmung („Leuchtender Flügel“) in Göttingen.
  • Rollführungssystem TARMAC erfolgreich im Testeinsatz am Flughafen Braunschweig (Institut für Flugführung).
  • Umbenennung der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt in Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt unter Beibehaltung der Abkürzung DLR.

1998

  • Abschluss des mehrjährigen Verbundprojekts „Schadstoffe in der Luftfahrt“. Beteiligung aus den DLR-Standorten Köln-Porz, Göttingen und Oberpfaffenhofen.
  • Strömungsmessungen an einem originalen Airbus-Fahrwerk und Tragflügel im Deutsch-Niederländischen Windkanal (DNW).

2000

Inbetriebnahme eines Hubschrauber-Bodensimulators für den geplanten neuen Forschungshubschrauber FHS (EC 135).

2001

Wirbel- und Akustikmessungen an Hubschrauberrotoren im DNW im Rahmen von HART II (Institut für Flugsystemtechnik in Braunschweig, ehem. Institut für Flugmechanik).

2002

  • ATTAS-Inflight-Messkampagne mit dem geplanten Regionalverkehrsflugzeug Fairchild-Dornier 728.
  • Erste Fly-by-Light-Testflüge mit neuem Forschungshubschrauber FHS (Institut für Flugsystemtechnik, Braunschweig).

2003

Erstflug des unbemannten Hubschraubers ARTIS, eines Technologiedemonstrators für autonome VTOL-Flüge (Vertical Take-Off and Landing) (Institut für Flugsystemtechnik, Braunschweig).

2004

  • Leiser Flugverkehr und Auswirkungen des nächtlichen Fluglärms (Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin).
  • Das DLR nimmt neuen Leitstand-Simulator für das Luftverkehrsmanagement in Betrieb (Institut für Flugführung, Braunschwei)g.
  • Forschungsflugzeug ATTAS wird erstmals als unbemanntes Forschungsflugzeug erfolgreich eingesetzt (Institut für Flugsystemtechnik, Braunschweig).

2005

  • Übernahme des Dornier DO 728-Prototypen für die Kabinenforschung (Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik, Göttingen).
  • Standschwingungstests mit dem Airbus A 380 / DLR-ONERA (Institut für Aeroelastik, Göttingen).
  • Erstmals den Umströmungslärm von Vorflügeln mit neuem Rechenverfahren PIANO numerisch simuliert (Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik).

2006

Das DLR erhält HALO als neues Forschungsflugzeug für Atmosphärenforschung, Einsatz ab 2008 (Institut für Physik der Atmosphäre, Oberpfaffenhofen).

2007

  • Das DLR erhält das neue Forschungsflugzeug Airbus A 320 ATRA (Advanced Technologies Research Aircraft) als ATTAS-Nachfolger, Einsatz ab 2008.
  • DLR-Simulationszentrum CASE (Center for Computer Applications in Aerospace Science and Engineering) nimmt seine Arbeit auf
  • Der weltweit erste Mikrowellenautoklav für Faserverbundteile wird vom Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik in Braunschweig in Betrieb genommen

2008

Spatenstich für eine Feldtestplattform zur Bodenverkehrskontrolle der Zukunft, gemeinsames Projekt vom DLR, der Flughafen Hamburg GmbH und der Deutschen Flugsicherung.

2010

  • Flugkörper-Manöver-Simulator geht im Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik in Göttingen in Betrieb.
  • DLR und DNW eröffnen neuen aeroakustischen Windkanal in Braunschweig.

2011

DLR untersucht Wirbelschleppen im Reiseflug.

2013

Im DLR wird Europas schnellster Computer für die Luftfahrtforschung mit 262.000.000.000.000 Rechenoperationen pro Sekunde in Betrieb genommen.

2014

Standschwingungsversuche am Solarflugzeug Solar Impulse, durchgeführt vom Institut für Aeroelastik in Göttingen.

2015

Inbetriebnahme des Teststandes „Next Generation-Turbine“ für die Erforschung von Flugzeug- und Kraftwerksturbinen im Institut für Antriebstechnik in Göttingen.

2016

DLR baut den Normalsegel-Apparat von Otto Lilienthal nach, das erste Serienflugzeug der Welt.

2020

Neues Forschungsflugzeug ISTAR Dassault Falcon 2000LX ergänzt die Forschungsflotte des DLR.

2021

  • Neuer Prüfstand CRAFT (Co/Contra-Rotating Acoustic Fan Test Rig) des DLR-Instituts für Antriebstechnik geht in den Betrieb. Er dient zur Entwicklung zukünftiger Antriebe, die leiser und gleichzeitig effizient sind.
  • Eröffnung des Nationalen Erprobungszentrums für Unbemannte Luftfahrtsysteme am DLR-Standort Cochstedt.

*Die Daten sollen nur einen Überblick bieten und können keineswegs als vollständig betrachtet werden.

Andreas Schütz

Leitung Kommunikation, Pressesprecher
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Linder Höhe, 51147 Köln
Tel: +49 2203 601-2474

Dr. Jessika Wichner

Leitung Zentrales Archiv
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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