Aus dem senkrecht auf den Mars blickenden Nadirkanal des Kamerasystems HRSC auf der ESA-Sonde Mars Express und einem der vier schräg auf die Marsoberfläche gerichteten Stereokanäle lassen sich so genannte Anaglyphenbilder erzeugen, die bei Verwendung einer Rot-Blau-(Cyan)- oder Rot-Grün-Brille einen dreidimensionalen Eindruck der Landschaft vermitteln; Norden ist rechts im Bild.
Besonders gut eignet sich diese Art der 3D-Darstellung bei der Betrachtung von Einschlagkratern auf Planetenoberflächen. Je nach Betrachtungsabstand treten die Strukturen im Bild - die Tiefe der Krater-Aushöhlung und die Höhe und Steilheit der Kraterränder - besonders markant und bedingt durch die Darstellungstechnik auch "überhöht" hervor. Der Krater in der Bildmitte hat einen Durchmesser von etwa 50 Kilometer, sein Rand befindet sich etwa 1700 Meter über dem Kraterboden.
Gut zu erkennen sind an den drei Einschlagkratern auch der unterschiedliche Grad der Erosion, was im Umkehrschluss auch bedeutet, dass die Krater unterschiedlich alt sind. Nördlich bzw. rechts des großen Kraters erkennt man eine stark erodierte und daher sehr alte, kreisrunde Struktur, die fast vollständig von Ablagerungen verfüllt ist. Im Kontrast dazu sind bei dem kleineren Krater im Südwesten (links oben) die Konturen des Kraterrandes noch sehr markant, was bedeutet, dass dieser Krater deutlich jünger ist als die beiden anderen Strukturen.