Gleich zwei Raumsonden nutzen im August 2021 fast gleichzeitig (aber zufällig) die Schwerkraft des Planeten Venus für ein raumfahrttechnisches Bremsmanöver, das zum Erreichen ihrer endgültigen Umlaufbahnen dient: Zunächst wird das europäisch-amerikanische Sonnenobservatorium Solar Orbiter am 9. August in knapp 8000 Kilometern an der Venus vorbeifliegen. Einen Tag später, am 10. August, folgt die europäisch-japanische Merkurmission BepiColombo, die in nur 550 Kilometern Höhe quasi über die Oberfläche des Schwesterplaneten der Erde schrammt. Diese „Gravity-Assist“-Manöver dienen dazu, die Sonden ein wenig abzubremsen und die endgültigen Bahnellipsen der Raumsonden ohne viel Treibstoffverbrauch zu erreichen.