Auch wenn der Merkur in „nur“ 100 Millionen Kilometer Entfernung zur Erdbahn seine – stark elliptische Bahn um die Sonne zieht, ist er wegen seiner Nähe zur Sonne ein extrem schwierig anzusteuerndes Ziel für die Raumfahrt. Deshalb sind Missionen zum Merkur aufwendig und werden nur selten realisiert. MESSENGER war nach drei Nahvorbeiflügen der NASA-Sonde Mariner 10 in den Jahren 1974 und 1975 die erste Sonde, die den Merkur aus einer Umlaufbahn untersuchen konnte.
Der Grund für die raumfahrttechnischen Schwierigkeiten liegt an den dort herrschenden extremen Temperaturen und der Herausforderung, das Raumschiff in eine Umlaufbahn um den relativ kleinen Planeten Merkur zu zwingen. In der Umgebung des Merkur dominiert die Schwerkraft der nur 60 Millionen Kilometer entfernten Sonne. Die Schwerkraft des Merkur ist dort nur eine kleine lokale Störung des Gravitationsfeldes, die es exakt anzusteuern gilt, damit der Planet die Sonde nach einem Bremsmanöver „einfangen“ kann. Ist die Sonde im Orbit, müssen Technik und Experimente vor der extremen Hitze einerseits und der Kälte im Schatten des Merkur andererseits geschützt werden.