Aus Stereobilddaten der deutschen ‚Framing Kamera’ an Bord der NASA-Raumsonde Dawn konnten Wissenschaftler ein globales Geländemodell des Asteroiden 4 Vesta erstellen. Mit Durchmessern zwischen 458 und 578 Kilometern ist Vesta kein kugelförmiger Körper, daher beziehen sich die Höhenwerte der Oberflächentopographie auf einen dreiaxialen Körper mit den Radien der drei großen Halbachsen von 289 Kilometern, 280 Kilometern und 229 Kilometern. Auf der Erde wird die Topographie auf die kugelförmige Oberfläche des globalen Meeresspiegels referenziert. Das Bild zeigt die Höhen der Oberflächenstrukturen über bzw. unter diesem ellipsoidalen Körper mit einer horizontalen Auflösung von 750 Metern pro Bildpunkt (Pixel).
Das Geländemodell von Vestas Südhemisphere zeigt eine außergewöhnliche zirkulare Struktur mit einem Durchmesser von über 500 Kilometern, dessen (im Bild rot dargestellter) Rand sich über mehr als 15 Kilometer über das Innere dieser Struktur erhebt. Von Bildern mit geringer Auflösung des Hubbel Space Teleskops war bekannt, dass eine große Depression an Vestas Südpol existiert, die möglicherweise durch einen großen Impakt, dem Einschlag eines anderen, kleineren Asteroiden entstanden ist. Das Dawn-Wissenschaftsteam untersucht die Prozesse, die diese Struktur gebildet haben könnten. Rätselhaft ist auch der Ursprung eines großen, 15 Kilometer hohen Bergmassivs im Zentrum des Ringbeckens.